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Wenn alte Geräte die Stromrechnung belasten Wer alte Geräte durch neue ersetzt, spart Energiekosten

17.07.2009, 05:02

Zirka 160 Millionen große Haushaltsgeräte sind in Deutschland im Einsatz. Viele davon verrichten ihre Dienste schon länger als zehn Jahre – meist zuverlässig, aber hungrig nach Strom. Viele Benutzer fragen sich, ob sich der Austausch neu gegen alt lohnt, auch ohne Abwrackprämie für betagte Haushaltsgeräte. Schließlich sind Haushaltshelfer der neuesten Generation meist viel genügsamer.

Berlin ( rgm ). Die Stiftung Warentest hat zwei Modellfamilien gegründet. Bei Familie " Alt " mit Vater, Mutter, erwachsenem Sohn und Freundin gibt es überwiegend Geräte, die wohl bald das Zeitliche segnen werden. Ihre Stromkosten summieren sich auf 933 Euro im Jahr. Besser ergeht es da Familie " Neu ". Sie muss jährlich nur 501 Euro an ihren Stromversorger überweisen, 432 Euro weniger als Familie Alt. Der Grund : Die Neus haben ihren Haushalt – ebenfalls drei bis vier Personen – komplett mit moderner sparsamer Technik ausgestattet.

In dem Rechenmodell haben die Warentester beide Familien mit allem ausgestattet, was heutzutage gang und gäbe ist : Lampen, Kühl- und Gefriergerät, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wäschetrockner, Herd, Kombi-Mikrowelle, Wasserkocher, Dampfbügeleisen, Bodenstaubsauger, Fernseher und Sat-Empfänger, DVD-Rekorder, Mini-HiFi-Anlage, Computer, Monitor, Notebook, WLan-Set, Drucker, Schnurlostelefon und Heizungspumpe.

Glühbirnen-Austausch lohnt sich richtig

Am meisten lohnt sich der Austausch neu gegen alt bei der Beleuchtung. Typische Glühlampen entpuppen sich bei Familie Alt als Stromfresser Nummer eins mit satten 203 Euro auf der Jahresrechnung. Die Alts haben noch keine einzige Energiesparlampe installiert. Mit den sparsamsten Lampen würde sich der Posten auf 37 Euro reduzieren – eine Ersparnis um 82 Prozent. Auch die betagte Kühl-Gefrier-Kombination und der Wäschetrockner belasten die Stromrechnung. Mit einem neuen Kühlgerät könnten sie etwa 72 Euro oder 60 Prozent im Jahr einsparen, mit einem Wäschetrockner mit Wärmepumpe rund 37 Euro ( 46 Prozent ).

Aber auch das eigene Verhalten entscheidet über die Höhe der Stromrechnung. Wenig verschmutztes Geschirr dem Intensivprogramm des Geschirrspülers anzuvertrauen, ist Geldverschwendung. Etliche Euro lassen sich auch sparen, wenn kaum benutzte Bettwäsche oder Gästehandtücher bei 30 Grad Celsius statt bei 60 Grad gewaschen werden. Mit moderner Technik und einem guten Voll- oder Colorwaschmittel wird die Wäsche schon bei niedrigen Temperaturen sauber.

Gerade in den letzten Monaten lockte der Handel oft mit großen Haushaltsgeräten. Ob sich der Kauf eines Schnäppchenangebots langfristig auszahlt, kann jeder leicht feststellen. Aus den Verbrauchswerten auf dem Energieetikett und in der Gebrauchsanleitung lassen sich die Betriebskosten für Strom und Wasser auf die Nutzungsdauer hochrechnen. Beim Vergleich mit den Spargeräten erweist sich der " Preishit " dann eventuell als zu teure Anschaffung. Obwohl das Einsparpotenzial neuer Geräte teilweise sehr groß ist, sollte man trotzdem nicht gleich alle prima funktionierenden Altgeräte verschrotten. Das wäre auch aus Umweltsicht fragwürdig. Denn Verwertung und Neuproduktion kosten ebenfalls viel Energie. Aber : Je älter die Geräte sind und je mehr Strom sich durch eine Neuanschaffung sparen lässt, desto sinnvoller wird ein Austausch. Das gilt erst recht, wenn eine teure Reparatur ansteht.

www. test. de