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Krankheit Alkoholsucht hängt nicht nur von der Menge ab

"Ich trinke gar nicht viel!" - das allein ist keine gute Begründung, um ein mögliches Alkoholproblem vom Tisch zu wischen.

13.11.2020, 23:01

Hamm/Köln (dpa) l Ein Glas, zwei Gläser, drei Gläser – bei der Beurteilung der Frage, ob jemand ein Alkoholproblem hat, ist die konsumierte Menge nicht alles. Allein davon sollte man seine Einschätzung nicht abhängig machen, sagt Christina Rummel von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.

Zwar lasse sich sagen, wann es gesundheitlich riskant wird. Aber eine wirklich risikolose Menge gibt es aus Rummels Sicht nicht: "Wer jeden Tag trinkt und merkt, es geht nicht ohne, sollte aufmerken. Es ist ein schleichender Prozess", sagt die Suchtexpertin.

Aus Sicht der Autorin und Journalistin Gaby Guzek ist die getrunkene Menge sekundär: "Für mich ist das wichtigste Warnzeichen, wenn man merkt, dass man Alkohol zweckbezogen einsetzt." Sobald man anfängt, zum Beispiel gezielt zur Entspannung zu trinken, bleibe es nicht bei einem Glas: "Irgendwann kommt die Steigerung. Man ist ja nicht vom einen auf den anderen Tag Alkoholiker", sagt Guzek.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät zu einem "risikoarmen Alkoholkonsum". Demnach sollten gesunde Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Bier oder Wein pro Tag trinken, bei Männern ist es die doppelte Menge. Damit sich keine Gewöhnung einstellt, sollten mindestens zwei Tage pro Woche alkoholfrei sein.