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Adventsschmuck Tiergerechte Weihnachtsdekoration

Wer Haustiere hält, muss sich bei der Dekoration für Weihnachten etwas zurückhalten. Viele Stoffe sind für Hund und Katze gefährlich.

12.12.2017, 10:44

Berlin (dpa) l Tannenduft und Kerzenlicht, Lametta und Mistelzweige: Die Wochen vor Weihnachten sind eine ganz besondere Zeit, in der man die Wohnung schön herrichtet. Für Haustiere birgt der Weihnachtsschmuck aber auch Gefahren. Damit sich Hund, Katze oder Kanarienvogel wohlfühlen, sollten Besitzer beim Dekorieren einige Dinge beachten:

Kerzen: Für frei fliegende Vögel sind brennende Kerzen sehr gefährlich, weil ihr Gefieder schnell Feuer fangen kann. Wenn der Kanarienvogel oder Wellensittich im Zimmer unterwegs ist, dürfen darum keine Kerzen brennen. Auch Hunde und Katzen können sich an aufgestellten Kerzen verletzen oder beim Umstoßen einen Brand verursachen. Wer auf Kerzen nicht verzichten mag, sollte sie außer Reichweite der Vierbeiner aufstellen und die Tiere auf keinen Fall unbeaufsichtigt lassen.

Weihnachtsschmuck: Zerbrechlicher oder scharfkantiger Weihnachtsschmuck kann zur Gefahr für Tiere werden. Fallen Christbaumkugeln zu Boden und zerbrechen, verletzen Katzen oder Hunde sich leicht die Pfoten. Wenn frei fliegende Vögel die Kugeln anknabbern, kann das zu Vergiftungen führen, erklärt Ursula Bauer von der Aktion Tier. Sie empfiehlt, auf Weihnachtsschmuck aus Metall oder Plastik möglichst zu verzichten, da dieser für Tiere giftige Substanzen enthalten kann.

Besser geeignet ist Schmuck aus Stroh oder Holz. Aber auch hier sollten Tierbesitzer darauf achten, dass Katzen oder Vögel sich nicht in den Bändern zum Aufhängen des Schmucks verheddern. Mit Lametta spielen Katzen, aber auch manche Hunde, gern herum. Verschlucken sie die Glitzerfäden, kann das lebensbedrohlich sein. Ähnliches gilt für herumliegende Geschenkbänder.

Zimmerpflanzen: Weihnachtsstern, Christrose oder Mistel gehören für viele Menschen zur weihnachtlichen Dekoration. Die Pflanzen enthalten aber für Haustiere giftige Substanzen und können zu Magen-Darm-Beschwerden, Leberschädigung oder Herzrhythmusstörungen führen. Steht Katzen kein Gras zur Verfügung, nagen sie womöglich an den Zimmerpflanzen herum. Katzen, die nicht nach draußen können, sollten daher immer spezielles Katzengras bekommen.

Weihnachtliche Leckereien: Nüsse und Zimt in großen Mengen sind für Tiere problematisch. Dunkle Schokolade, Rosinen oder Weintrauben können ebenfalls gefährlich werden, ebenso wie süßes Gebäck und stark gewürzte Speisen. Die Tierärztin Heidi Bernauer-Münz von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz empfiehlt generell, an den Festtagen nicht von den üblichen Fütterungsgewohnheiten abzuweichen. Die veränderte Stimmung, viel Besuch und Trubel sind für die Haustiere schon anstrengend genug. Wer seinem Tier zu Weihnachten einen besonderen Leckerbissen zukommen lassen will, sollte auf Tierleckerlis zurückgreifen.

Schneespray und Duftöle: Weihnachtlicher Duft oder Sprühschnee ist nichts für Haustiere. „Duftöle und Schneespray enthalten giftige Inhaltsstoffe und können zur Gefahr werden, wenn Tiere daran lecken“, erklärt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Auch natürliche ätherische Öle wie Pfefferminzöl, Zimtöl oder Öle von Nadelbäumen sind nicht zu empfehlen. Denn darin stecken häufig Stoffe, die bei Tieren hochgiftig wirken können. Laut Tierschutzbund gilt das insbesondere für Katzen, die wegen eines mangelnden Enzyms die Inhaltsstoffe nur sehr langsam abbauen können.

Nicht nur für Haustiere, auch für den Menschen können Duftstoffe negative Folgen haben: Das Umweltbundesamt in Berlin warnt beispielsweise in einem kürzlich herausgegebenen Ratgeber: „Duftstoffe erfüllen keinen gesundheitlichen Zweck und manche Menschen reagieren sehr empfindlich auf sie. Daher stellen sie eine Belastung für die ideale Raumluftqualität dar.“ Duftstoffallergien gehören zu den häufigsten Kontaktallergien, eben weil Menschen diese Stoffe nicht nur über die Nase, sondern auch über die Haut aufnehmen.

Weihnachtsbaum: Frei fliegende Vögel flattern mitunter begeistert auf einen Ast. Dabei können sie sich in Girlanden und Lametta verfangen oder mit dem Harz des Baumes ihr Gefieder verkleben. Auch die Fichtennadeln sind für Haus- tiere nicht genießbar. „Sie können beispielsweise für Vögel giftig sein, wenn diese an den Ästen herumnagen“, sagt Bauer. Sie rät daher, frei fliegende Vögel gar nicht – auch nicht unter Aufsicht – ins Weihnachtszimmer zu lassen.

Manche Katzen lieben es, im Baum zu klettern. Das kann beim geschmückten und mit Kerzen bestückten Baum gefährlich werden. Tierbesitzer sollten statt Kerzen besser eine LED-Lichterkette verwenden. Statt den Christbaum mitten im Raum aufzustellen, ist ein Platz nahe der Wand besser. Am besten sollte der Baum zusätzlich mit einem Haken befestigt werden. Und den Schmuck hängen Tierbesitzer möglichst so hoch auf, dass kein Vierbeiner drankommt.