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Tipps für Hausbesitzer Wenn die Heizung lauwarm bleibt

In vielen Häusern laufen die Heizsysteme nicht optimal. Über eine richtige Einstellung lassen sich die Energiekosten senken.

Von Kerstin Singer 13.11.2014, 01:10

Magdeburg l Wer im eigenen Haus wohnt, hat es zwar mehr in der Hand, wie und wie viel er heizt. Trotzdem ist es nicht einfach, den Verbrauch zu senken. Denn die Faktoren sind vielfältig. Joachim Döll, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, berät viele Hausbesitzer vor Ort über Einsparmöglichkeiten. Hier ein paar Tipps von ihm:

Reinigung: Jetzt im Herbst, also vor Beginn der Heizperiode, sollten Gasthermen vom Fachmann gewartet werden. "Im Sommerbetrieb ist die Heizflamme kleiner als im Winter", erklärt Joachim Döll. Deshalb sollten die Wärmeübertragungsflächen gereinigt werden. Ist der Brenner richtig eingestellt, dann lagert sich anschließend nicht wieder so schnell Ruß ab.

Test: Jeder Hausbesitzer kann sein Heizsystem selbst testen, um herauszufinden, ob es gut arbeitet. Dazu werden die Thermostatventile ein paarmal hin und her gedreht und anschließend alle voll aufgedreht. Dann wird die kalte Heizung eingeschaltet und die Zeit gestoppt, bis sich die Heizkörper im oberen Teil erwärmt haben. Im Idealfall werden alle gleich warm. Sind sie unterschiedlich heiß und die Vor- und Rücklauftemperatur am Heizkessel aber gleich, dann sollte ein Fachmann gerufen werden, um einen hydraulischen Abgleich zu machen.

Hydraulik: Zehn bis 20 Prozent Einsparpotenzial beim Verbrauch gibt es, wenn der hydraulische Abgleich der Pumpe richtig eingestellt ist. Dieser gleicht den Druck in den Leitungen aus, wenn alle Heizkörper ausgestellt sind. Bei modernen Gasthermen wird dies bereits beim Einbau gemacht, muss aber später auch wieder vom Fachmann kontrolliert werden.

Effizienzpumpe: Ist die Heizung schon mehr als zehn Jahre alt, kann der Einbau einer Effizienzpumpe den Stromverbrauch der Heizung um bis zu einem Viertel senken. Ab dem kommenden Jahr ist diese sogar Pflicht bei Gasthermen, ab diesem Jahr schon bei Kesseln.

Leitungen: Verlaufen Heizungsrohre über Putz, sollten sie gedämmt werden. Dazu werden die Rohre komplett ummantelt. Die Dämmung sollte die gleiche Dicke wie das Rohr haben.

Austausch: Heizungen, die vor 1985 eingebaut wurden, sollten ausgetauscht werden. Denn heutige Systeme haben einen besseren Wirkungsgrad. Für Gebäude, die vor dem 1. Januar 1995 gebaut wurden, gibt es zinsgünstige Kredite bei der KfW-Bank. Auch ein Zuschuss von zehn Prozent der Investitionssumme durch die KfW-Bank ist möglich. Voraussetzung ist allerdings, dass ein zertifizierter Energieberater die Modernisierung begleitet. Dies wird von der KfW mit bis zu 4000 Euro pro Berater und Objekt gefördert.

Brennwert-Check: Wird mit einem Brennwertkessel geheizt, kann über einen Energieberater das System geprüft werden. Dieser misst Vor- und Rücklauftemperatur sowie die Kondenswassermenge und sucht nach Schwachunkten (siehe Infokasten). Dafür sind zwei Vor-Ort-Termine nötig, die insgesamt zwei Stunden dauern.

Heizkörper: Wird ein Raum nicht warm, obwohl die Thermostatventile voll aufgedreht sind, dann empfiehlt es sich, einen größeren oder einen zweiten Heizkörper zu installieren. Durch die zusätzliche Heizfläche wird die Vor- und Rücklauftemperatur gesenkt. Das verringert auch die Heizkosten.

Vergleichen: Wer mit Erdöl, Pellets oder Flüssiggas heizt, sollte nachschauen, ob sich ein Lieferantenwechsel lohnt. Denn die Preise können regional erheblich schwanken. Ein Lieferant aus dem angrenzenden Gebiet kann günstiger sein als der hiesige. Die Stiftung Warentest empfiehlt in ihrer Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "test" die Vergleichsportale Heizoel24.de, Esyoil.com sowie Fastenergy.de für Heizöl sowie Heizpellets24.de sowie Holzpellets.net für Pelletheizungen. Die Stiftung Warentest hat bei der Untersuchung Preisunterschiede bis 43 Prozent festgestellt.