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" Post Holiday Syndrom " Nach dem Urlaub leiden viele unter trübsinnigen Gedanken

08.09.2009, 05:01

Der Sommerurlaub ist vorbei und der Alltag hat einen wieder fest im Griff. Dieser Gedanke schlägt zur Zeit vielen Menschen auf die Stimmung. Die ersten Tage nach den Ferien empfinden viele von ihnen als eine einzige Qual. Sie sind müde, antriebslos, schlafen schlecht und haben mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Als Post Holiday Syndrom bezeichnen Psychologen dieses Krankheitsbild.

Magdeburg ( rgm ). Lange hat man sich auf den Urlaub gefreut, der dann wieder vorbei ist. Und der nächste Urlaub ist noch in weiter Ferne. " Um dem Blues nach dem Urlaub erst überhaupt keine Chance zu geben, ist es beispielsweise wichtig, nicht direkt vom Flughafen an den Schreibtisch zu hetzen ", rät Diplom-Psychologe Frank Meiners von der Deutschen Angestellten-Krankenkasse ( DAK ). " Zwei oder drei freie Tage sollten schon zwischen Urlaubsende und Arbeitsbeginn liegen. Im Idealfall beginnt man an einem Mittwoch oder Donnerstag, damit das Wochenende nicht zu weit entfernt ist. "

In Erinnerungen schwelgen

Meistens dauert es einige Tage, bis das Leben wieder seinen gewohnten Gang geht. Im Übrigen gilt für alle Menschen mit einem Post Holiday Syndrom : Nehmen Sie Gewohnheiten aus dem Urlaub einfach mit zur Arbeit. Eine Muschel vom Lieblingsstrand in der Schreibtischschublade, schöne Fotos auf dem Schreibtisch oder als Bildschirmhintergrund am PC können helfen, dass man im Büro ein wenig länger in Urlaubsstimmung bleibt und in schönen Erinnerungen schwelgen kann. " Legen Sie zwischendurch immer wieder kleine Pausen ein. Das senkt den Stresspegel erheblich ", rät Frank Meiners. " Wichtig ist, nicht sofort wieder in den alten Trott zu verfallen, sondern lieb gewonnene Gewohnheiten aus dem Urlaub treu zu bleiben. " Wenn Urlauber mittags ihre Zeit mit Lesen verbracht haben, können sie auch weiterhin in der Mittagspause schmökern. So lebt es sich gelassener und die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen des Alltags können leichter bewältigt werden.

Urlaubsküche in den Alltag integrieren

Die gesunde Urlaubsküche können Rückkehrer ebenfalls in ihren Alltag integrieren. Gerade typische Mittelmeergerichte sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Der Grund : Frisches Gemüse, Fisch und Olivenöl haben einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel.

" Essen Sie in der Mittagspause doch einmal einen leckeren Salat beim Italiener oder Griechen, " empfiehlt Diplom-Ökotrophologin Silke Willms. " Ein Espresso danach, ein Stück Kokosnuss oder Wassermelone schmecken ebenfalls nach Sonne und Meer. "

Auf andere typische Ferienerlebnisse müssen Rückkehrer ebenfalls nicht verzichten : " Wer in den schönsten Wochen des Jahres am Strand gejoggt ist oder sich von Flamenco, Sirtaki oder orientalischen Bauchtanz hat inspirieren lassen, kann sein neues Hobby auch daheim in den Alltag einbauen ", erläutert Sportexperte Uwe Dresel. " Zweimal pro Woche Sport reicht schon aus, um das Wohlbefinden zu steigern. "

Insgesamt gilt : Werden Sie aktiv, damit der Erholungseffekt nicht so schnell verblasst wie die Sonnenbräune.

f Trotz Schweinegrippe und Finanzkrise lassen sich die Deutschen ihre Ferienlaune nicht vermiesen. Ganz im Gegenteil : Die Urlaubsstimmung war in diesem Jahr häufig sogar noch besser als 2008. Dies zeigt eine aktuelle DAK-Studie, die vom Forsa-Institut durchgeführt wurde. In der repräsentativen Umfrage gab jeder vierte Befragte an, dass seine Ferien besser waren als im Vorjahr. Nur sieben Prozent haben sich schlechter erholt. f Mit 93 Prozent gab die deutliche Mehrheit der Sommerurlauber an, sich in den vergangenen Wochen " sehr gut " ( 49 Prozent ) oder " gut " ( 44 Prozent ) erholt zu haben. f Gerade für junge Erwachsene scheint eine Auszeit vom Alltag besonders wichtig zu sein : 36 Prozent dieser Altersgruppe hat ihr Urlaub besser gefallen als 2008. 60 Prozent von ihnen gab an, sich in den Ferien " sehr gut " erholt zu haben. Das ist im Vergleich zu anderen Altersgruppen ein Spitzenwert. f Anders sieht es dagegen bei den über 60-Jährigen aus : Von ihnen gaben nur 15 Prozent an, dass ihnen der Sommerurlaub besser gefallen hat als im Vorjahr. 38 Prozent der Älteren fühlten sich " sehr gut " erholt. f Insgesamt sind 43 Prozent der Deutschen in diesem Sommer in den Urlaub gefahren, 12 Prozent planen noch eine Reise. 44 Prozent sind dagegen nicht in die Ferien gefahren.

( Quelle DAK-Gesundheitsbarometer August 2009, befragt wurden 1001 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren, repräsentative Forsa-Umfrage )