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Socia Media Aktivierung bei Facebook gut überdenken

Die Verbraucherzentrale rät bei Facebook-Gesichtserkennung zur Vorsicht.

Von Till Simon Nagel 18.04.2018, 23:01

Düsseldorf (dpa) l Facebook schaltet in den kommenden Wochen eine Reihe von Änderungen in Sachen Datenverwertung live. Zeitgleich wird eine Gesichtserkennung eingeführt, die Nutzern „mehr Sicherheit“ bieten soll. Aber was heißt das eigentlich?

1. Was beinhaltet die Gesichtserkennungs-Funktion?
Damit sollen Nutzer auf Fotos und in Videos automatisch erkannt werden, ohne dass sie vorher jemand markieren muss.

2. Wie will Facebook das erreichen?
Durch die Analyse vorhandener Bilder, darunter dem Profilfoto und Bildern mit Markierungen wird ein sogenanntes Template – also eine Art digitale Identifikationsmarke – erstellt. Werden anschließend Bilder hochgeladen, werden sie auf Gemeinsamkeiten mit bekannten Bildern hin untersucht und erkannte Personen automatisch markiert.

3. Wozu soll das gut sein?
Neben dem leichteren Markieren von Freunden in Bildern nennt Facebook einen weiteren Nutzen: Sicherheit. Dem Unternehmen zufolge sollen Nutzer so einfacher kontrollieren können, welche Bilder veröffentlicht werden, auf denen sie zu sehen sind. So soll es immer einen Hinweis geben, wenn Facebook ein Bild der eigenen Person erkennt und man zur festgelegten Zielgruppe des Fotos gehört. Auch Profilkopien durch Betrüger sollen so verhindert werden.

4. Muss ich mitmachen?
Nein, Facebook erklärt, dass die Nutzung der Gesichtserkennung freiwillig ist. Wer sie nicht aktiviert, von dem soll es auch kein Template geben – entsprechend sollen diese Personen dann nicht erkannt werden. Ob man die Gesichtserkennung aktivieren will oder nicht, fragt Facebook in den kommenden Tagen und Wochen ab. Auch eine nachträgliche Deaktivierung ist möglich, dann werden auch angelegte Gesichts-Templates gelöscht, heißt es. Das soll in den Einstellungen unter „Chronik und Markierungen“ möglich sein. Für Nutzer unter 18 Jahren soll die Gesichtserkennung abgeschaltet bleiben.

5. Gibt es Kritik an der Einführung der Gesichtserkennung?
Bereits 2011 hatte Facebook eine solche Funktion eingeführt, sie 2012 aber nach massiven Protesten in Europa ausgesetzt und die Daten gelöscht. Auch jetzt gibt es Kritik, zum Beispiel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es sei unklar, was über die geschilderte Nutzung hinaus mit den biometrischen Daten geschehe. Aktuell erkläre Facebook zwar, sie würden nicht mit anderen Unternehmen geteilt, das könne sich künftig aber ändern.

6. Was für Erfahrungen gibt es schon mit der Gesichtserkennung?
In vielen anderen Teilen der Welt ist die Gesichtserkennung bereits im Einsatz. Die Resonanz ist nicht nur positiv. Mitte April gab ein Richter im US-Bundesstaat San Francisco grünes Licht für eine Sammelklage von Facebooknutzern gegen die Gesichtserkennung. Sie klagen, dass durch die Funktion ihre Rechte eingeschränkt würden.