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"Jugend forscht" 71 Forscher zeigen ihre Ideen

71 "Jugend forscht"-Gewinner haben in Magdeburg ihre Arbeiten präsentiert. Preise gab es in sieben Kategorien.

Von Kaya Krahn 28.03.2019, 23:01

Magdeburg l Die diesjährigen Gewinner des Landeswettbewerbs von „Jugend forscht“ wurden gestern in Magdeburg bekanntgegeben. Nominiert wurde in sieben Kategorien: Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik, Geo- und Raumwissenschaften, Technik und Arbeitswelt. Der Wettbewerb findet zum 54. Mal statt. 71 Teilnehmer mit 40 Projekten nahmen am Landesfinale teil.

Der 15-jährige Stefan Neuber gewann zum Beispiel in der Kategorie Mathematik/Informatik. Er hat eine App, den NFC Assistant, zur Automatisierung alltäglicher Routinen entwickelt. NFC bedeutet Near-Field-Communication und wird etwa beim kontaktlosen Zahlen genutzt.

Stefan will damit den Alltag erleichtern. Die NFC-Chips werden an Orte geklebt, an denen man regelmäßig sein Handy benutzt. Berührt man nun mit dem Smartphone den Chip, öffnet sich seine App – so spart man Klicks. „ Meine Mutter checkt zum Beispiel jeden Morgen am Frühstückstisch ihre Termine im Handy, danach schaut sie sich das Wetter in einer anderen App an. Jetzt muss sie das Handy nur noch auf den Tisch legen und es liest die Termine und das Wetter vor“, erklärt der Schüler des Georg-Cantor-Gymnasiums in Halle. Fünf weitere Apps hat er schon veröffentlicht. Seine Zukunft sieht er in der Softwareentwicklung.

In der Kategorie Physik gewann die 18-jährige Anja Sack. Sie fragte sich auf einer Flugreise, warum ihr Kameraobjektiv so schwer sei. Als sie es sich genauer ansah, bemerkte sie, dass viel Gewicht von Abstandshaltern zwischen den Linsen anfällt. Da kam ihr die Idee, stattdessen Kleber zu verwenden, um Objektive leichter zu machen. Sie merkte schnell, dass dieses Prinzip bei großen Kameras nicht funktioniert.

Bei Handykameras ist es hingegen anwendbar. Das probierte sie mit Handy-Kameralinsen aus, die ihr vom Fraunhoferinstitut Jena zur Verfügung gestellt wurden. „Mein Konzept kann umgesetzt werden. Alle Werte bei den Messungen lagen im Toleranzbereich der Entwickler“, freute sie sich.

Alle Gewinner dürfen Ende Mai am Bundesfinale von „Jugend forscht“ teilnehmen. Die Projekte wurden von der Jury unter vier Aspekten bewertet: Auswahl der Themen, Durchführung, Ergebnis und Präsentation.

Aus dem Wettbewerb gingen in der Vergangenheit erfolgreiche Forscher hervor. Etwa Vladimir Danila. Er gewann 2017 in der Kategorie Mathematik/Informatik. Seine Firma, die „Linearity GmbH“, hat er mit 17 Jahren gegründet. Seine Grafik-App „Vectornator pro“ wird sogar von Apple beworben. Auch Carina Lämmle hat durch „Jugend forscht“ ihren Durchbruch als junge Physikerin geschafft. Sie wurde bereits mit 16 Jahren Hochschuldozentin. Carina gewann 2011 den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit zu Messverfahren von der damaligen Bundesbildungsministerin Annette Schavan.