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Algen an Badeseen Ekelig, aber nicht giftig

Vermehrt melden sich bei der Volksstimme Badegäste, die sich um die Wasserqualität der Seen in Sachsen-Anhalt sorgen.

Von Emily Engels 02.06.2017, 01:01

Magdeburg l Die Algen am Ufer des Barleber Sees sind so dicht gewachsen, dass man den Kiesgrund kaum mehr erkennen kann. Vermehrt melden sich Badegäste bei der Volksstimme, weil sie sich um die Wasserqualität der Seen im Großraum Magdeburg Sorgen machen.

Darunter auch Wolfgang Kirchner vom Segelverein Barleber See. Er befürchtet, dass die Algen nicht nur störend sind, sondern dass es sich um gesundheitsgefährdende Blaualgen (Cyanobakterien) handeln könnte. In der Einstufung des Landesamtes für Verbraucherschutz hat der See dieses Jahr die Note „ausgezeichnet“ bekommen – genauso wie knapp 90 Prozent der Badeseen in Sachsen-Anhalt.

Zur Überprüfung entnahm das Amt am Donnerstag Proben aus dem Barleber und Neustädter See und gab Entwarnung: Es gebe keine Hinweise auf eine Blaualgenbildung, es handele sich um harmlose Fadenalgen. Trotzdem bestätigte die Stadt, dass der Zeitpunkt für eine derartige Algenbildung ungewöhnlich sei. „Die Menge ist eher für den Juli und August typisch“, so Stadtsprecher Michael Reif.

Für die Beseitigung der Algen an den Badestränden der Seen ist in Sachsen-Anhalt jeweils der Betreiber zuständig. Am Barleber See übernimmt das Strandbad im Auftrag der Stadt diese Aufgabe derzeit täglich, so Nils Wübbenhorst, leitender Schwimmmeister. Er erklärt sich die ungewöhnlich hohe Algenbildung durch die für die Jahreszeit hohe Temperatur und eine höhere Anzahl an Wasservögeln. „Durch den Vogelkot erhöht sich der Nitratgehalt im Wasser, davon ernähren die Algen sich“, sagt er.

In Sachsen-Anhalt überwachen generell die Landkreise und kreisfreien Städte die Badegewässer. Die Gesundheitsämter nehmen während der Badesaison, die vom 15. Mai bis zum 15. September andauert, etwa einmal im Monat Wasserproben und lassen diese im Landesamt für Verbraucherschutz auf Enterokokken und Kolibakterien überprüfen. Hierbei handelt es sich um Darmbakterien, die von Menschen und Tieren ausgeschieden werden und gesundheitsschädigende Auswirkungen haben können. Die Algenbildung wird an den Seen augenscheinlich überprüft.

Laut Sozialministerium treten an Badeseen in Sachsen-Anhalt durchaus Blaualgen auf. Welche Gewässer gefährdet sind, steht auf der Internetseite des Ministeriums. Die Seen im Großraum Magdeburg gehören dazu.