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Anzeige wegen Mord Kubaner-Tod: Linke für neue Ermittlungen

Zwei Tage nach einer Auseinandersetzung im Jahr 1979 werden zwei Kubaner Tod aufgefunden. Die Linke will nun neue Ermittlungen.

Von Bernd Kaufholz 14.08.2019, 01:01

Halle l Landtagsabgeordnete Henriette Quade (Linke) hat Anzeige wegen Mordes gegen unbekannt erstattet. Hintergrund ist der tragische Tod von zwei kubanischen Vertragsarbeitern in Merseburg am 12. August 1979. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag der Volksstimme.

Vor 40 Jahren hatte es in der Merseburger Gaststätte „Saaletal“ am Rande einer Disco-Veranstaltung eine Auseinandersetzung zwischen einer größeren Gruppe Kubaner und Deutschen gegeben. Hintergrund soll laut DDR-Ermittlungsunterlagen ein Racheakt von Kubanern gewesen sein, die damit auf ein Vorkommnis am 11. August reagierten. Im Zuge der Auseinandersetzung einen Tag später waren zwei Kubaner ertrunken. Laut Obduktionsbericht ohne Gewaltanwendung.

Bereits 2016 hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund eines MDR-Berichts ermittelt und war zum Schluss gekommen, dass die Kubaner keinem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen waren. Auch eine Kleine Anfrage von Henriette Quade und Kerstin Eisenreich (beide Linke), die im Juli 2019 von der Landesregierung beantwortet wurde, erbrachte dasselbe Ergebnis.

Nach der Anzeige ist die Staatsanwaltschaft verpflichtet erneut zu ermitteln. Die Originalakten von 1979 stehen allerdings nicht zur Verfügung. Die Behörde kann sich nur noch auf Einsatz- und Auswertungsberichte, Beratungsprotokolle nebst internen Aktenauszügen sowie Gesprächsvermerken stützen.