Schadstoffe Asbest-Gefahr lauert in Sachsen-Anhalt überall
In Sachsen-Anhalts Häusern lauert die Asbest-Gefahr. Wann der mittlerweile verbotene Baustoff besonders gefährlich wird.
Berlin - Antonius Wollmann/dpa
In Wohngebäuden in Deutschland schlummern nach Erkenntnissen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Millionen Tonnen krebserregendes Asbest. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass in den vergangenen Jahrzehnten etwa 32 Millionen Tonnen asbesthaltiger Materialien produziert wurden. Entsorgt wurden bisher aber nur elf Millionen Tonnen.
Aufgrund der absehbar zunehmenden Sanierungstätigkeit in den kommenden Jahren drohten deshalb vor allem Bauarbeitern und Handwerkern schwerwiegende gesundheitliche Gefahren, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Aber auch wer privat sein Haus oder seine Wohnung saniert, solle sich des Risikos bewusst sein.
„Wir stehen am Anfang von zwei Sanierungsjahrzehnten“, sagte IG-BAU-Bundesvorstand Carsten Burckhardt. Mit der Sanierungswelle droht deshalb jetzt eine Asbest-Welle auf dem Bau“, ergänzte er.
Asbest auch im Osten verbaut
Eine Studie des Pestel-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft zählt rund 9,4 Millionen Wohngebäude, die in Deutschland zwischen den Jahren 1950 und 1989 errichtet worden seien. Es sei davon auszugehen, dass in jedem Asbest eingesetzt wurde.
Vor allem Altbauten seien ein „Millionen Tonnen schweres Asbest-Lager“, hieß es. Für die Bewohner ergebe sich daraus allerdings kein Gesundheitsrisiko. Das Asbest werde erst dann zum Problem, wenn saniert oder umgebaut werde. Die Asbestfasern gelangten dann über den Baustaub in die Atemwege und Lungen der Arbeite
Auch mit dem Mythos, dass in der ehemaligen DDR deutlich weniger Asbest verbaut wurde als in den alten Bundesländern, räumte Burckhardt auf. „Im Baufanit, einem der wichtigsten Baustoffe der DDR, war sehr viel Asbest enthalten“, so der Gewerkschaftschef. Das Baufanit habe weithin Verwendung gefunden.
Auch bei Plattenbauten sei Asbest zum Beispiel im Kitt zwischen den Platten zum Einsatz gekommen. Im privaten Bereich könnten in erster Linie Datschen und Ferienbungalows in größerem Maße belastet sein, sagte der Gewerkschaftschef. Meinung