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Blitzer Raser bescheren Kommunen Geldregen

Zwei Landkreise und 20 Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt blitzten 2018 für die eigene Kasse viel Geld ein.

Von Bernd Kaufholz 18.01.2019, 00:01

Magdeburg l Neben der Polizei dürfen auch zwei Landkreise – Stendal und Burgenlandkreis – sowie 17 Kommunen Raser zur Kasse bitten. Sie nutzen dafür 22 mobile und 21 stationäre Geräte. Kommunale Raser-Fallen sind zumeist „schärfer“ eingestellt als die der Polizei. Letztere lösen innerhalb von Orten zumeist erst aus, wenn das vorgeschriebene Tempo mit mehr als 14 Stundenkilometern überschritten wurde.

Die Halberstädter Ordnungshüter lagen 2018 mehr als 2104 Stunden auf der Lauer, um Raser zu erwischen. Im Jahr zuvor waren es 335 Stunden weniger. 146 Blitzer-Einsätzen 2018 stehen 142 Einsätze 2017 gegenüber.

Gemessen wurde mobli, aber auch mit dem modernen Enforcement-Trailer, den die Stadt von einer Wismarer Firma geleast hatte. In der Kasse klingelten über 100.000 Euro mehr als 2017. Es wurden rund 234.575 Euro an Verwarngeldern eingenommen. Hinzu kamen rund 31.581 Euro, die von der Bußgeldstelle des Technischen Polizeiamts überwiesen wurden.

Hintergrund für diese Überweisung ist, dass bei Bußgeldern (Bestrafungen über 25 Euro) die Hälfte an die Kommunen fließen. Ute Huch von der Pressestelle der Stadt legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass „Halberstadt nicht gewinn-, sondern bedarfsorientiert“ blitzt. Der Schutz der Verkehrsteilnehmer besitze Priorität. In Haldensleben wurde die Geschwindigkeit im vergangenen Jahr aus einem Messfahrzeug heraus 420mal kontrolliert. 20mal mehr als 2017. Von 157.334 Fahrzeugen wurden bei 2685 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Laut Stadtsprecher Andreas Radeck „503 Fahrzeuge weniger als 2017“. Dementsprechend sanken auch die Einnahmen – von 65.272,18 Euro auf 56.676,27 Euro.

Auch in Staßfurt wurde 2018 die Geschwindigkeit unter anderem mit zwei stationären Anlagen in der Förderstedter- und der Hecklingerstraße gemessen. Mehr war nicht zu erfahren. Derzeit liefen „öffentliche Ausschreibung in Bezug auf Hard- und Software für die Überwachung des Verkehrs in Staßfurt“, heißt es. Um die Bieter nicht mit Zahlen zu füttern und so die Ausschreibung zu beeinflussen, wird hinter vorgehaltener Hand begründet.

In Magdeburg wurde 2017 40.648-mal geblitzt,  2017 54.492-mal. In Euro ausgedrücktt sind das 215.524 Euro mehr als 2017.

Der stationäre Blitzer im Stendaler Ortsteil Buchholz und der mobile der Hansestadt spülten im vergangenen Jahr knapp 198.000 Euro in die Stadt-Kasse. 2017 waren es mehr als 220.000 Euro gewesen. Geblitzt wurde im vergangenen Jahr 8101 mal.