Brandanschlag auf Israel-Flagge: Noch keine Tatverdächtigen

Nordhausen - Bei den Ermittlungen zur versuchten Verbrennung einer Israel-Flagge am Rathaus von Nordhausen hat die Polizei bislang keine Tatverdächtigen ausgemacht. Auf einen Zeugenaufruf zu dem Anschlag vor zwei Wochen habe sich bislang niemand gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Die Auswertung von Spuren durch das Landeskriminalamt dauere allerdings noch an.
Mitte Mai hatten drei Unbekannte versucht, die am Rathaus gehisste Staatsflagge Israels anzuzünden. Sie blieb heil, es wurde aber die Fassade des Rathauses beschädigt. Jüdische Landesgemeinde und Vertreter der Landespolitik zeigten sich erschüttert. Die Ermittler gehen von einem politischen Motiv aus.
Im Zuge des eskalierenden Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis im Nahen Osten waren bereits in anderen deutschen Städten israelische Staatsflaggen angezündet worden. Thüringen hatte aus Sorge vor Übergriffen den Schutz jüdischer Einrichtungen im Freistaat verstärkt. Für Sonntag hat der Freundeskreis Israel im Thüringer Landtag nach Erfurt zu einer Demonstration gegen Antisemitismus aufgerufen. Die Teilnehmerzahl ist wegen der Pandemie-Auflagen auf 500 begrenzt.