Bullerjahn sieht keinen Lehrermangel
Magdeburg (es) l Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) sieht keinen Lehrermangel im Land. Das hat er in einem Interview mit MDR Sachsen-Anhalt gesagt. Seine Ansicht steht im Gegensatz zu jener der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Diese hat errechnet, dass das Land 600 Lehrer im Jahr einstellen müsste, um dem drohenden Mangel entgegenwirken zu können. Tatsächlich waren es in diesem Jahr 170 und werden es in den kommenden vier Jahren je 220 sein.
Die Diskrepanz zwischen Bullerjahn und GEW ist offenbar auf den Maßstab zurückzuführen, den der Minister an die Klassengröße anlegt. In Sachsen-Anhalt komme ein Lehrer auf elf Schüler, erläuterte er, der Bundesdurchschnitt läge bei 1 zu 15.
Die 600 Neueinstellungen im Jahr, welche die GEW fordert, hätten Bullerjahn zufolge Kosten in Höhe von 22 Millionen Euro zur Folge. Der Finanzminister: "Würden die Lehrer nur eine Pflichtstunde länger in der Woche arbeiten, würde das 700 Neuanstellungen entsprechen."