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Studium in Magdeburg Im Hörsaal Praxisluft schnuppern

Was kommt nach dem Studium? Praktiker geben an der Hochschule Magdeburg-Stendal Antworten.

Von Claudia Heinrichs 12.03.2016, 23:01

Magdeburg l  Was kommt nach dem Studium? Diese Frage stellen sich viele Studenten. Die Hochschule Magdeburg-Stendal lädt deshalb regelmäßig Unternehmer, Absolventen und Experten aus der Wirtschaft ein, die Einblicke in ihre Tätigkeit geben. Dabei „plaudern“ die Fachleute auch mal aus dem eigenen Erfahrungs-Nähkästchen. Mit Prof. Dr. Jens Hadler ist einer der renommiertesten Vertreter der Automobilbranche regelmäßiger Gast an der Hochschule.

Der ehemalige Leiter der VW-Aggregate-Entwicklung, stattete dem Campus im Herrenkrug auf Einladung des Instituts für Maschinenbau Anfang Februar bereits den sechsten Besuch ab. Sein Thema: Der effiziente und nachhaltige Ressourceneinsatz in der Industrie, insbesondere im Automobilbereich.

Insbesondere für die angehenden Ingenieure böte die hohe Diversität in Sachen Mobilität zahlreiche Chancen und Betätigungsbereiche, betonte Hadler, der seit 2012 die Geschäfte des Engineering-Dienstleisters APL Group führt.

So sei zum einen die Bandbreite für alternative Kraftstoffe groß. Zum anderen lägen in der Antriebskonstruktion noch zahlreiche Ansatzpunkte – beispielsweise Reibungsreduzierung, Schmierung, Thermodynamik oder Abgasreinigung. Organisatorin Mirjam Bäse erklärt: „Wir wollen der Hochschule eine Schnittstelle zum Netzwerk der Industrie bieten. So bekommen die Studierenden die besondere Möglichkeit, von der langjährigen Erfahrung renommierter Industrievertreter zu profitieren.“ Der gebürtige Altmärker Christoph Dangler hat Bauingenieurwesen an der Hochschule studiert und über eine Tätigkeit als Praktikant und Werkstudent den Einstieg bei der Deutschen Bahn gefunden. Heute trägt er Verantwortung im Großprojekt „Eisenbahnknoten Magdeburg”.

Bei seinem Vortrag am Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit Mitte Februar gab er Einblicke in Teilbereiche und Fortschritt des Ausbaus und stellte dar, was es in einem Projekt dieser Größenordnung zu beachten gilt: von technischen und rechtlichen Aspekten über Umwelt- und Lärmschutz bis hin zu archäologischen Überraschungen. So musste in Danglers Abschnitt am Hauptbahnhof nicht nur die Kampfmittelbeseitigung aktiv werden. Auch archäologisches Know-how war gefragt bei der Erkundung von freigelegten Festungsbauten und einem napoleonischen Gräberfeld. „Alle Pufferzeiten, die Sie im Studium gelernt haben, können Sie dann vergessen“, kommentierte Dangler dies. Auch Fragen der Studierenden standen auf dem Programm: Etwa nach Einstiegsmöglichkeiten bei der Bahn, den Tätigkeitsfeldern vor Ort oder dem Arbeitsalltag eines Projektingenieurs.

„Ich fand die Veranstaltung sehr gelungen“, berichtet Artur Zernickel, Student im 7. Semester. „Als Magdeburger und als Bauwesen-Student finde ich das Thema sehr spannend. Ich nehme vor allem die hilfreichen Infos zu den Einstiegsmöglichkeiten mit und die vielen Einflussfaktoren, die bei so einem Projekt auftreten können.“ Seit gut eineinhalb Jahren lädt der Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit zweimal im Semester zu solchen Fachvorträgen ein. „Das Ganze hat sich aus Anfragen der Studierenden entwickelt“, berichtet Organisator Dr. Sven Schwerdt. Die Fortsetzung folgt zu Beginn des Sommersemesters im April.