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CDU-Abgeordneterin Privatinsolvenz

16.08.2012, 13:47

Magdeburg l Der CDU-Landtagsabgeordnete Harry Lienau aus Weißenfels (Burgenlandkreis) muss wohl für längere Zeit auf die Hälfte seiner Diäten verzichten. Grund: Lienau hat wegen schief gelaufener Immobiliengeschäfte Privatinsolvenz angemeldet. Bis zu 50 Prozent der monatlichen Abgeordnetendiät von derzeit 5655 Euro sind pfändbar.

Die Privatinsolvenz ist eine seit 1999 bestehende Möglichkeit, um in einem Zeitraum von bis zu 6 Jahren alle oder einen Teil der Forderungen zu tilgen, ohne ein Leben lang in der Schuldenfalle sitzen zu müssen.

Lienau bestätigte gestern der Volksstimme den Vorgang. "Ich bin betrogen worden", sagte er. Er habe auf Raten seines früheren Steuerberaters in einen geschlossenen Immobilienfonds investiert und dabei viel Geld verloren. Jahrelang habe er prozessiert, aber eine Einigung mit den Gläubigern sei gescheitert. Über die Höhe der Schulden wollte er keine Angaben machen. Sein Amt als öffentlich bestellter Vermesser habe er niedergelegt, seine Firma an Kollegen übergeben.

Lienau sagte: "Ich habe meine Lektion gelernt, will aber nicht jammern. Ich bin hart bestraft worden, aber nicht tot." Fraktion und Partei habe er informiert. Lienau will sein Mandat behalten. "Meine politische Arbeit ist davon nicht berührt."

Der aus Glückstadt (Schleswig-Holstein) stammende 57-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder.