Geschäftsführer Uwe Hädicke kündigt den Bau eines rund 7000 Quadratmeter großen Logistikzentrums an / Germania will Zusammenarbeit mit Airport ausbauen Cochstedt setzt auf neue Flugverbindungen und auf die Luftfracht
Cochstedt l Der Verkehrsflughafen Magdeburg-Cochstedt (Salzlandkreis) wird in diesem Jahr weiter expandieren. Das kündigte der Geschäftsführer Uwe Hädicke auf einer Pressekonferenz vor rund 60 Journalisten aus ganz Deutschland im ägyptischen Badeort El Gouna an.
"Wir wollen in diesem Jahr unsere Auslastung und die Zahl der Flugziele erweitern", sagte der Firmenchef. Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair, die den Bördeairport im Winterhalbjahr nicht anfliegt, hat für den Sommerflugplan bereits zwei Fluglinien nach Palma de Mallorca und Girona (Barcelona) ab Coch-stedt zur Buchung freigeschaltet. "Noch ist der Sommerflugplan jedoch nicht final. Ob hier auch noch weitere Strecken für Magdeburg-Cochstedt hinzukommen, bleibt abzuwarten", sagte Ryanair-Sprecherin Henrike Schmidt gestern der Volksstimme.
Große Hoffnungen setzt Hädicke auch auf die Zusammenarbeit mit der deutschen Fluggesellschaft Germania, die seit November jeweils sonnabends nonstop nach Gran Canaria und sonntags nach Hurghada (Ägypten) fliegt. "Unser Sommerflugplan steht noch nicht fest. Die Entscheidung soll Mitte Januar fallen", sagte Germania-Vertriebschef Ralph Ullmann. Sicher sei bereits, dass seine Airline die Verbindung nach Hurghada aufrecht erhalten werde. "Außerdem haben wir noch andere Ziele, die noch nicht gesetzt sind", so Ullmann. Wie Hädicke durchblicken ließ, handele es sich dabei zum Beispiel um Varna in Bulgarien. Ullmann bezeichnete den Standort Coch-stedt als "Flughafen, der genau für unsere Zwecke geeignet ist".
Mit der türkischen Fluggesellschaft Corendon sei man sich über Linienflüge nach Antalya einig. "Istanbul klärt sich in den nächsten Tagen", so Flughafen-Sprecher Jens Galkow.
Darüber hinaus sei in Coch-stedt der Aufbau eines Logistikzentrums geplant, um auch Luftfracht umschlagen zu können, sagte Hädicke. Die dafür benötigte rund 7000 Quadratmeter große Lagerhalle soll noch in diesem Jahr errichtet werden. Hilfreich dürfte sich da der 24-Stunden-Betrieb erweisen, über den Cochstedt im Gegensatz zu anderen deutschen Flughäfen verfüge, sagte Hädicke.
Er und seine Mannschaft wollen sich gemeinsam mit der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (GSA) auch um die Ansiedlung von weiteren Unternehmen bemühen. Dafür stünden im komplett erschlossenen Flughafen-Gewerbepark rund 67 Hektar zur Verfügung.
Für das vergangene Jahr zog Hädicke eine positive Bilanz. "So habe sich die Zahl der Mitarbeiter von vier auf 64 erhöht. "Ich bin sehr stolz darauf, dass wir ein engagiertes Team gefunden haben", sagte der Airportchef. Seit der Aufnahme des Linienverkehrs nach Girona, Alicante, Malaga und Las Palmas am 30. März bis zum Ende des Sommerflugplans wurden in Cochstedt rund 80 000 Passagiere gezählt. Die Auslastung der Maschinen habe über 90 Prozent gelegen, so Hädicke. Beachtlich habe sich auch die neue Verbindung nach München entwickelt.