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Corona-Immunisierung Mangelware Impftermin

Sachsen-Anhalts Impfzentren sind bereit. Allein: Impfstoff fehlt. Das Land hat in dieser Woche nur die Hälfte der erhofften Dosen erhalten.

Von Alexander Walter 30.01.2021, 00:01

Magdeburg l Das Impfzentrum Haldensleben öffnet bis auf Weiteres nicht. Grund: Der Kreis hat die Priorität auf Alten- und Behindertenheime gelegt. „Für mehr fehlt der Impfstoff“, sagte Sprecher Uwe Baumgart gestern. Zwar bekam der Kreis am Dienstag 588 Dosen – die Hälfte davon war allerdings für Zweitimpfungen in Heimen reserviert. Für Dienstag werden 1404 neue Dosen erwartet. „Wir sind auch dann aber voll damit befasst, die Bewohner unserer Heime zu impfen“, so Baumgart.

● Ähnlich die Lage im Harz: Termine werden bis auf Weiteres nur an medizinisches Personal vergeben. Vergangene Woche erhielt der Kreis 88 Impfdosen. In der kommenden Woche sollen es 275 sein. Für Terminvergaben reicht auch das aber nicht. Hinzukommt: Ein Online-Termin-Portal vergab Termine doppelt, es ist inzwischen abgeschaltet.

● Das Impfzentrum Burg im Jerichower Land vergibt wegen Impfstoffmangels ebenfalls keine Termine. Erst einmal – am 22. Januar – war es geöffnet. Dabei erhielten 211 Mitarbeiter von Pflegediensten eine Erstimpfung. Für die kommende Woche seien ausschließlich Zweitimpfungen in Pflegeeinrichtungen geplant, sagte eine Sprecherin.

● Im Impfzentrum Stendal gibt es kommende Woche ebenfalls keine freien Termine mehr. 66 Dosen stehen zur Verfügung.

● Magdeburg hat zwar Material für 1170 Impfungen. Auch hier wird ein Teil der Dosen aber für Zweitimpfungen und solche in Pflegeheimen reserviert. 256 Termine für kommende Woche waren laut Rathaus binnen 12 Minuten vergeben. In Dessau-Roßlau waren am 28. Januar freigeschaltete Termine binnen fünf Minuten belegt.

● In Sachsen-Anhalt sind die Kreise für die Impf-Organisation zuständig. Viele haben am 11. Januar Impfzentren eröffnet. Termine werden unter Tel. 116 117 oder online vergeben. Priorität haben aber Heimbewohner, Personen über 80 Jahre und Pflege-Personal. Heimbewohner werden von Impfteams besucht. Laut Sozialministerium liegt der Fokus auf den Impfungen in den Heimen. Bis Ende Februar wolle man allen Bewohnern ein Angebot gemacht haben. Das Land schätzt allein die Zahl der Berechtigten mit der höchsten Priorität auf rund 320.000 Personen.

Bis gestern waren im Land 65.000 Impf-Dosen verabreicht, darunter 48.000 für Erstimpfungen. Für eine Ausweitung der Impfungen fehlt Vakzin. Vergangene Woche kamen 11.700 Impf-Dosen an – die Hälfte der erwarteten Menge. Nächste Woche sollen es knapp 20.000 sein.