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Corona-Krise Uniklinik kauft 14000 Mehrweg-Masken

Die Uniklinik Magdeburg hat eine Firma gefunden, die sie mit Atemschutz-Masken beliefert. Die Masken sind bis zu 60 mal waschbar.

Von Alexander Walter 08.04.2020, 15:43

Magdeburg l Der Wuppertaler Berufstextilien-Austatter, Leo System GmbH, wird vorerst 14.000 Stück der Masken mit permanenter Barrierewirkung für das Klinikum produzieren. Die ersten 1000 nahm der Klinikvorstand am Mittwoch symbolisch mit Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) entgegen.

Von der Kooperation profitiert auch Magdeburg. Die Landeshauptstadt erhielt bereits 2000 Masken. Wie Amtsarzt Eike Hennig vorab informierte, wurden diese vor allem an das Personal von Altenheimen verteilt. Bewohner von Seniorenheimen zählen zur besonders gefährdeten Risikogruppe schwerer Verläufe der Corona-Infektion. Die Aufbereitung der Masken übernimmt mit der Firma Elis aus Zerbst eine Wäscherei aus Sachsen-Anhalt.

Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sagte: "Diese Zusammenarbeit ist ein tolles Zeichen für Kreativität in der Krise. Das Uniklinikum sei von sich aus aktiv geworden und habe einen Textil-Ausstatter zur Erweiterung seines Sortiments bewogen. Gut sei, dass es sich um eine Firma aus Deutschland handele und die Reinigung in Sachsen-Anhalt erfolgt. "Wir werden ohnehin dazu kommen müssen, dass wir bestimmte Produkte künftig wieder verstärkt in der EU und Deutschland produzieren."

Atemschutzmasken sind derzeit Mangelware. Vor allem in Kliniken, Praxen und Heimen werden sie in der Corona-Krise dringend gebraucht. Infolge der Pandemie ist die Nachfrage rasant gestiegen. Nach Sperrung von Produktionsstandorten in China sind Lieferketten teils zusammengebrochen. Die Preise sind explodiert. Für fünf höherwertige FFP-2-Masken (mit Partikelfilter) wurden gestern beim Versandhändler Amazon beispielweise 19,80 Euro verlangt.

„Durch die regionale Produktion können wir unabhängig vom asiatischen Markt werden und schaffen Arbeitsplätze vor Ort“, sagte Kerstin Stachel, kaufmännische Direktorin des Uniklinikums. Auch der ökologische Aspekt sei von Bedeutung, "denn das Medizinprodukt lässt sich wiederaufbereiten und ist bis zu 60-mal waschbar", ergänzte Stachel. Am vergangenen Mittwoch gab es laut Klinikum vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Sonderzulassung für die Mehrweg-Masken.