Ostprodukte weiter beliebt Auch 35 Jahre nach der Wende! Diese DDR-Produkte sind echte Klassiker geblieben
Ein Stück DDR lebt weiter: Zahlreiche Ost-Marken wie Nudossi oder Putzi sind noch immer erfolgreich. Was einst Alltagsprodukt war, ist heute Symbol für Nostalgie.

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR. – Mit dem Fall der Mauer verschwand auch die DDR. Einst gab es dort Hunderte Ost-Produkte, doch nach der Wiedervereinigung verschwanden viele davon aus den Verkaufsregalen. Einige der bekanntesten Marken jedoch haben überlebt.
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Sie meisterten den Umbruch und wurden vom Alltagsprodukt zum Kultobjekt. Ob spritziger Rotkäppchen-Sekt oder schokoladige Nudossi-Creme – diese Klassiker haben Geschichte geschrieben und sind auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung in vielen Haushalten präsent.
Kult-Zahncreme Putzi: Damals süß und beliebt – heute immer noch Kult bei Kindern
Putzi zählt bis heute zu den bekanntesten Kinderzahncremes. Damals war die bunte Zahnpasta besonders beliebt, weil es sie in ungewöhnlichen Sorten wie Banane, Himbeere und sogar Schokolade gab. Viele Kinder mochten den süßen Geschmack so sehr, dass sie die Zahnpasta lieber gegessen als zum Zähneputzen genutzt haben. Kein Wunder, denn sie enthielt tatsächlich Zucker.

Nach der Wende kam die große Veränderung: Der Zucker verschwand aus der Rezeptur und der kleine Dinosaurier wurde zum neuen Maskottchen. Auch ohne Zucker bleibt sie ein Klassiker, den viele Erwachsene noch aus ihrer Kindheit kennen und den Kinder heute genauso mögen wie damals.
Nudossi: Ein Klassiker aus der DDR mit Kultstatus
Nudossi ist mehr als ein Brotaufstrich. Für viele Ostdeutsche ist er ein Stück Kindheit und Heimat. In der DDR war Nudossi besonders beliebt, weil er mehr nach Haselnüssen schmeckte, als die West-Alternative Nutella. Produziert wird der schokoladige Aufstrich in Radebeul bei Dresden.

Nach der Wende verschwand die Marke kurzzeitig vom Markt, wurde aber erfolgreich wiederbelebt. Heute überzeugt Nudossi neben dem Nostalgie-Faktor auch durch moderne Werte: die Rezeptur gibt es auch vegan.
Rotkäppchen-Sekt: Prickelndes Symbol aus Freyburg
Feiern ohne Rotkäppchen? In der DDR undenkbar. Ob Brigadefeier, Hochzeit oder Silvester: Die Flasche mit dem charakteristischen Etikett gehörte einfach dazu.

Nach der Wende gelang der Marke aus Freyburg (Burgenlandkreis) das, woran viele andere Ost-Produkte scheiterten: der erfolgreiche Neustart im vereinten Deutschland. Heute steht Rotkäppchen in Supermärkten von Flensburg bis München.
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Halloren-Kugeln: Schoko-Tradition aus Halle
Die Halloren-Kugeln sind ein Stück hallescher Stadtgeschichte und gelten als die älteste Schokoladenpraline Deutschlands. Inspiriert von den Silberknöpfen der Salzwirker-Brüderschaft (Halloren), wurden sie in der DDR zum süßen Luxusartikel.

Heute sind die kleinen Pralinen mit der cremigen Füllung bundesweit erhältlich und erinnern an die traditionsreiche Schokoladenkunst aus Sachsen-Anhalt.
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Russisch Brot: Süße Buchstaben aus Dresden
Knusprig, süß und ein bisschen verspielt: Russisch Brot war in der DDR ein Dauerbrenner. Ursprünglich im 19. Jahrhundert in Dresden erfunden, blieb das Karamellgebäck über Generationen hinweg beliebt.

Kinder buchstabieren ihre Namen, Erwachsene verschenken süße Botschaften: ein einfaches Rezept und doch ein Stück gelebter Nostalgie.
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Fit-Spülmittel: Ein Tropfen DDR-Geschichte
Im Osten sagte man "Fit", wenn man Spülmittel meinte. Das Produkt aus Sachsen stand für Zuverlässigkeit und Ergiebigkeit, ein Tropfen reichte angeblich für eine ganze Spüle.

Nach der Wende behauptete sich Fit auf dem Markt und ist bis heute ein treuer Begleiter im Haushalt – ein Alltagsklassiker, der still und sauber überlebte.
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Spee-Waschmittel: Die schlaue Art zu waschen
Das Waschmittel Spee aus Genthin überzeugte nach der Wende mit einem pfiffigen Fuchs und dem Slogan "Die schlaue Art zu waschen". Nach 1990 übernahm Henkel die Marke und Spee blieb.
Vom Pionierhemd bis zur Jeans: Millionen Haushalte vertrauen bis heute auf die Qualität des Ost-Waschmittels, das längst zur gesamtdeutschen Marke geworden ist.