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DDR-Tanz Überstülpen geht meist schief

Nicht nur der Lipsi - es gibt einige Beispiel dafür, wie etwas ausgeht, wenn der Staat den Bürgern etwas überstülpen will.

Von Bernd Kaufholz 19.01.2019, 00:01

Es gibt viele Beispiele dafür, wie etwas ausgeht, was der Staat seinen „Kindern“ überstülpen will – es geht nach hinten los.

So gab es DDR-Zeiten, da war schulterlanges Männer-Haar in. Bildungsministerin „Lila Drache“ Margot Honecker untersagte, dass Schüler dermaßen hippie-frisiert an Prüfungen teilnehmen dürfen. Dasselbe galt für das Tragen von westlichen Beinkleidern, den „Niethosen“. Bis die DDR später selbst Jeans nähte.

Auch der Kampf gegen ARD und später ZDF, der 1961 in der Aktion „Ochsenkopf“ gipfelte, bei der nach Westen ausgerichtete Fernsehantennen abgesägt wurden, gehörte dazu. Bis die DDR-TV-Geräte später so ausgerüstet wurden, dass das „Zweite“ empfangen werden konnte.

Auch die „pikanten Klopse“ statt „Königsberger“ haben sich nicht durchgesetzt. Und Weihnachten wurde auch unter Hammer-Zirkel-Ährenkranz traditionell gefeiert. Dass der am Jugendgeschmack völlig vorbei gedachte Lipsi in die Hose gehen musste, war keine Überraschung.