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Berateraffäre Der Kontrolle entzogen

Zehntausende Euro wurden in Sachsen-Anhalts Berateraffäre willkürlich in vertraute Hände geleitet.

25.04.2017, 23:01

Über Jahre hinweg hat die schwarz-rote Landesregierung (2006 bis 2016) bei der Vergabe von Beratungsleistungen den Landtag umgangen. Im Fall von Ex-Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) erhärtet sich nun der Verdacht, dass er dabei bewusst langjährige Begleiter und Freunde mit Aufträgen bedacht hat. Nun wurde also auch noch dem ehemaligen SPD-Wahlkampfmanager Michael Kronacher nur ein halbes Jahr nach der Wahl ein gut dotierter Vertrag zugeschustert. Einen anderen Schluss lässt Bullerjahns Vorgehen kaum zu.

Der damalige Finanzminister hat sich bewusst der Kontrolle entzogen. Der Vertrag wurde auf bewährte Weise über Investitionsbank und das Hallesche Institut ISW eingetütet. So konnte verschleiert werden, dass Kronacher mit dem Auftrag versorgt werden sollte. Zehntausende Euro wurden willkürlich in vertraute Hände geleitet, ohne dass der Finanzausschuss unangenehme Fragen stellen konnte. So etwas dürfen sich die Abgeordneten nicht länger bieten lassen.