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40 Reiterhöfe und umfangreiches Wegenetz Die Altmark ist ein Paradies für Ross und Reiter

Von Petra Buch 27.07.2011, 04:32

Magdeburg (dpa). Pferdeliebhaber haben in Sachsen-Anhalt gute Karten: Die Altmark hat mit 1600 Kilometern eines der größten zusammenhängenden Reitwegenetze in Deutschland. Zudem gehen in 320 Reitvereinen und 25 Pferdebetrieben Freizeitsportler ihrem Hobby nach. Pferdesport ist im Land beliebt, wie eine dpa-Umfrage ergab. Außerdem hat die Pferdezucht wie im Landesgestüt Prussendorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) Tradition.

"Pferdesport ist weitaus populärer als manch andere Sportart, wie Rudern oder Kanu", sagte Frank Löper, Sprecher des Landessportbundes (LSB) in Halle. Unter den 47 Landesfachverbänden des LSB, die von "A" wie American Football bis "W" wie Wandern Bewegungsmöglichkeiten bieten, sei der Reit- und Fahrverein der sechstgrößte. Beliebteste Sportart in Sachsen-Anhalt sei nach wie vor aber Fußball mit rund 75000 Mitgliedern.

"Reiten ist auch nicht so ganz billig, das war schon vor 20 Jahren und länger so", sagte die Geschäftsführerin des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine, Heidi Hame. Es gebe auch nicht viele Menschen, die sich ein Pferd leisten könnten – vielmehr gehe es um den Breiten- und Turniersport.

"Pferde haben ihren Preis, das Futter, die Unterkunft, Pflege und auch die tierärztliche Betreuung", sagte Hame. Die Mitgliedsbeiträge beim LSB von durchschnittlich zehn Euro im Monat in einem Sportverein seien dennoch moderat – selbst wenn sie für den Reitsport darüber lägen, sagte LSB-Sprecher Löper. Die Mitgliederzahl sei bei den Reit- und Fahrvereinen 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 200 gesunken.

Statt den Urlaub faul am Strand zu verbringen, zieht es in Sachsen-Anhalt laut Tourismusbranche viele Menschen in die freie Natur – zum Teil mit Pferd. In der Altmark gibt es etwa 40 Reiterhöfe, im Fläming rund 20, ebenso viele im Harz. Die Dübener Heide kann man nach Angaben einer Sprecherin der Landesmarketinggesellschaft auch mit Kremser- und Kutschfahrten erkunden.

Urlaub auf dem Reiterhof ist ebenfalls beliebt. In Bad Schmiedeberg (Landkreis Wittenberg) zum Beispiel kommen jährlich etwa 300 Besucher zum Wiesengrund, um für ein paar Tage durch die Natur zu reiten. "In den letzten Jahren haben immer mehr unser Angebot genutzt", sagte Katrin Sprung, Mitinhaberin des Hofes mit derzeit zehn Pferden. Meist kämen die Urlauber aus Liebe zu ihren Kindern. "Oft sind es Familien, die zu uns finden, weil die Kinder gern reiten wollen", sagte Sprung.

Im Landesgestüt in Prussendorf ist hingegen nicht alles eitel Sonnenschein. Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) lässt derzeit prüfen, ob das Gestüt an die Landgesellschaft veräußert werden kann. Hintergrund ist der Sparkurs der Regierung, zugleich aber auch der Wille, das Gestüt so weit wie möglich in seinem Bestand zu erhalten.