Die Sueben machten\'s vor - Mann trägt wieder Dutt
Magdeburg l Die letzte Hemmschwelle ist gefallen. Auch Männer tragen heutzutage Dutt. Besonders Musiker und Schauspieler beweisen immer häufiger Mut zum Knoten à la Fräulein Rottenmeier, der etwas Pepp in die Haarpracht bringen soll.
Speziell für Rockstars mag er eine bequeme Alternative sein, ist der Dutt doch so furchtbar unkompliziert nachzumachen. Einfach nach dem Aufstehen die nicht zu bändigende Mähne in einem Zopf zusammenbinden, zu einer Schnecke aufrollen und feststecken - fertig ist der Ausgeh-Look. Der setzt nicht nur jedem Bad-Hair-Day ein Ende - er schmälert auch die Frisör-Rechnung. Lange Haare sind schließlich die Grundlage eines guten Dutts.
Künstler wie Jared Leto, Johnny Depp oder Star-Geiger David Garrett tragen schon lange Dutt. Sie wirken damit sogar richtig seriös. In der Heavy-Metal-Szene könnte der Haarknoten sogar hilfreich sein. Er würde seinen Träger vor schmerzhaften Unfällen bewahren. Schließlich möchte man(n) das Metal-Festival genießen. Sich beim Headbangen aus Versehen mit dem langhaarigen Nachbarn zu verknoten, stört dann nur.
Die Geschichte des Dutts ist lang und lag schon zur Zeit der Germanen voll im Trend. Die Sueben-Männer beispielsweise machten damals den Haarknoten salonfähig, indem sie ihn an einer Kopfseite festbanden. Wissenschaftler vermuten, dass die Haartracht half, die Freien von den Sklaven und anderen Germanen zu unterscheiden. Möglicherweise diente er ihnen auch dazu, furchteinflößender zu wirken.
Das erklärt vielleicht, warum Fräulein Rottenmeier in den "Heidi"-Filmen immer so streng rüberkommt. Sie wusste die Wirkung des Dutts zu schätzen ...