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Dürreschäden Bauern müssen für Klimawandel vorsorgen

2018 hat die Dürre Sachsen-Anhalts Landwirtschaft hart getroffen. Die Agrarministerin mahnt die Bauern zu eigener Vorsorge.

15.01.2019, 08:06

Magdeburg (dpa) l Landwirte müssen sich aus Sicht von Agrarministerin Claudia Dalbert besser auf den Klimawandel einstellen. Die Grünen-Politikerin stellte aber auch Unterstützung bei der Risikovorsorge in Aussicht. "Die Landwirte wollen nicht beim Land vorstellig werden müssen, um Hilfe zu bekommen", sagte Dalbert der Deutschen Presse-Agentur. Nach der extremen Trockenheit in diesem Sommer hatten Bund und Länder ein staatliches Hilfspaket für betroffene Landwirte aufgelegt.

Der Ministerin zufolge werden derzeit drei verschiedene Modelle diskutiert. Neben einer Risikoversicherung, etwa gegen Schäden durch Dürre oder Starkregen, könne das ein solidarisch finanzierter Fonds sein. In diesen zahlen alle Landwirte ein, besonders stark Betroffene könnten bei Bedarf mit dem Geld unterstützt werden. Dritte Möglichkeit seien Steuererleichterungen, damit jeder Landwirt seinen eigenen Risikotopf aufbauen kann.

Sowohl der Bund als auch das Land untersuchten derzeit, welche Idee am erfolgversprechendsten sei, sagte Dalbert. Dabei gehe es auch um die Frage, ob und wie viel öffentliches Geld eingesetzt werden soll. Welcher Ansatz sich durchsetze, sei noch nicht absehbar. "Alles ist offen." Aus ersten Erkenntnissen der Wissenschaft schließe sie, dass Steuererleichterungen am wenigsten überzeugend seien, sagte Dalbert. Schließlich könne man kaum kontrollieren, ob das gesparte Geld von den Landwirten auch tatsächlich für den Krisenfall zurückgelegt werde. Die Ministerin rechnet damit, dass Ende des Jahres konkretere weitere Schritte geplant werden können.

Unabhängig davon, müssten sich die Landwirte aber auch auf die Klimaveränderungen einstellen, betonte Dalbert. Dazu müssten sie die Entwicklung der Bedingungen an ihrem spezifischen Standort genau kennen. Die Behörden des Landes stellten dafür umfangreiche Informationen bereit. "Landwirte können sehen, wie sich die Bedingungen an ihrem spezifischen Standort entwickeln." Dabei gehe es nicht nur um häufigere Dürren, sondern auch um die Zunahme von Starkregen-Ereignissen.

Mit dieser Standortkenntnis könnten Landwirte dann besser entscheiden, welche Arten und Sorten im Anbau sinnvoll seien. Dabei spielen aus Dalberts Sicht auch die Anbaumethoden und der Umgang mit Wasser eine wichtige Rolle. Die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) werde ihre Beratung zu diesen Themen verstärken.

Die Dürre-Schäden des vergangenen Jahres in Sachsen-Anhalts Landwirtschaft bezifferte der Bauernverband jüngst auf rund 500 Millionen Euro. Als staatliche Hilfen von Bund und Land stehen insgesamt rund 51,2 Millionen Euro zur Verfügung, das Land hat bereits Vorauszahlungen überwiesen. Die Hilfen seien eine Unterstützung, um aus eigener Kraft weiterwirtschaften zu können, sagte Verbandspräsident Olaf Feuerborn. Am Mittwoch will der Verband einen Ausblick auf die Entwicklungen in diesem Jahr geben.