Ehemann mit Obstmesser erstochen: Fünf Jahre Haft

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Eine 44 Jahre alte Frau, die ihren Ehemann mit einem Obstmesser erstochen hat, ist zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Dessau-Roßlau sprach die Frau am Dienstag wegen Totschlags schuldig. Es ordnete zudem die Einweisung in eine Entziehungsanstalt an. Die aus Kasachstan stammende Frau hatte im Sommer 2017 ihren Mann in der Gartenlaube mit einem Obstmesser erstochen. Sie hatte vor Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demnach war die Beziehung des Paares seit Jahren von Streitigkeiten und Beleidigungen geprägt.
Die Familie war 1997 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen. Während sich die Angeklagte um den Haushalt und die vier Kinder kümmerte, begann ihr Mann zunehmend zu trinken. Auch die Angeklagte soll, vor allem an den Wochenenden, viel Alkohol zu sich genommen haben. Am Tattag war die Situation dann eskaliert. Beide hatten in der Gartenlaube getrunken, der Mann soll die Frau immer wieder beleidigt haben. Daraufhin habe sie ein auf dem Tisch liegendes Obstmesser genommen und es ihm in die Brust gerammt. Die Angeklagte verließ die Laube, das Opfer starb wenig später.
Die Vorsitzende Richterin sprach in ihrer Urteilsbegründung von einer Affekttat. Zugunsten der Angeklagten wertete das Gericht deren umfassendes Geständnis. Zudem sei die Frau bislang straffrei gewesen und habe ehrliche Reue gezeigt.