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Abrogation Ein Neuanfang mit Altbewährtem

Auf 18 Jahre Bandgeschichte können „Abrogation“ bereits zurückblicken. Sie präsentieren nun ihr sechstes Album.

Von Andreas Satzke 18.05.2016, 01:01

Wolmirstedt l Die Zeichen bei der 1998 in Wolmirstedt gegründeten Band „Abrogation“ stehen auf Neubeginn. Und so ist der Albumtitel „Urstant“ (alt hochdeutsch für Auferstehung/Neubeginn) nur eine logische Folge. Denn die Melodic-Death-Metaller haben seit 2014 einen neuen Sänger. Fenris (Benny Herfurth) ersetzt den jahrelangen Frontsänger Schwarte.

„Es gab Überlegungen, ob wir andere Wege gehen“, berichtet Drummer John Doe (Thomas Noetzel). „Aber uns war die Band einfach zu wichtig, um das Projekt aufzugeben. Es ist selten, dass es zwischen Menschen so gut passt, wie das bei uns der Fall ist.“

Bei den Namen der Mitglieder handelt es sich um Pseudonyme. So sind neben Fenris und John Doe bei „Abrogation“ noch Poldi (Dirk Kauder), RW (Rainer Wiezoreck) und der neue Gitarrist Kutte zu finden. Ein im Genre durchaus übliches Stilmittel. „Mein Name kam durch einen Zufall zustande“, berichtet John Doe. „Auf dem ersten Album der Band, gab es noch keinen Drummer, nur einen Computer, der den Part übernommen hat. Im Booklet stand dann als Angabe des Drummers ‚John Doe‘, die Idee fand ich so gut, dass ich den Namen einfach beibehalten habe“, erzählt er. John Doe ist eine Platzhaltervariante, für eine nicht identifizierte Person.

Die Besonderheit an „Abrogation“ ist, dass sie ausschließlich deutsche Texte haben. Das galt bereits für ihr 1999 erschienenes Album „Handwerk des Todes“. Der Grund sei vor allem, dass man sich so besser ausdrücken könne. Da sich „Abrogation“ textlich im Bereich des Mittelalters sehen, passte die Sprachauswahl besonders gut.

In den 18 Jahren seit der Bandgründung können „Abrogation“ auf zahlreiche Auftritte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurückblicken. „Ein Highlight war der Auftritt bei Wacken im Jahr 2011“, sagt John Doe. „Aber auch Clubgigs sind wichtig, dort kommt man besser mit den Leuten vor Ort ins Gespräch. Bei Festivals geht es eher darum, sich neuen Menschen zu präsentieren“ sagt der Drummer. Bei zu großen Festivals sei es ungewohnt, sich auf der Bühne zu bewegen, berichtet der Wolmirstedter. „Es ist komisch, wenn man plötzlich so viel Platz hat.“

Mit dem neuen Album wurde auch der Schritt zu einem neuen Label gewagt, mit dem man sich nun mehr auf Augenhöhe befinde und dessen Förderung für die Band wichtig sei. Neben einem neuen Sänger ist seit Kurzem auch mit Kutte ein neuer Gitarrist an Bord. Denn Schwarte hatte in der Band sowohl Gesang, wie auch Gitarre gespielt. Dieser hatte seinen ersten Auftritt bei der Releaseparty Ende April in Magdeburg. „Dort haben wir schon gemerkt, dass das neue Album sehr gut ankommt“, berichtet John Doe.

Das Publikum sei sehr gemischt, berichtet er. „Es sind sowohl alt eingesessene Fans dabei, als auch neue Gesichter.“ Natürlich sei die Meinung der alten Fans wichtig, „aber auch von jüngeren Fans wird die Musik gut angenommen“.

Wie gut es mit dem neuen Sänger funktioniert, zeigt die Tatsache, dass „Abrogation“ laut ihrem Drummer schon an den Planungen für das nächste Album sitzen, der Tatendrang ist also ungebrochen. Als Einflüsse gibt John Doe unter anderem Bands wie „In Flames“, „Dark Tranquility“und „Hypocrisy“ an.

Wer „Abrogation“ live erleben möchte, hat in diesem Jahr bei den „Damned Days“ (15. und 16. Juli in Barleben) und auf dem „Metal Embrace Festival“ (9. und 10. September in Barleben) die Möglichkeit. Weitere Festivals sind für dieses Jahr nicht geplant, aber die Planungen für das nächste Jahr laufen bereits.