1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Einigung auf Sozialplan für Mitarbeiter

Fricopan-Schließung Einigung auf Sozialplan für Mitarbeiter

Bei Fricopan in Immekath wird nur noch wenige Wochen produziert. Einige wichtige Fragen der 500 Mitarbeiter sind jetzt geklärt.

22.07.2016, 14:27

Klötze (dpa) l Beim schließenden Großbäcker Fricopan ist nach wochenlangen Verhandlungen die Einigung für einen Sozialplan perfekt. Für die rund 500 Mitarbeiter sei eine "sozialverträgliche Lösung" gefunden worden, teilten Betriebsrat und Geschäftsführung nach erneuten zweitägigen Gesprächen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Damit herrsche Klarheit für die Belegschaft am Standort Immekath, einem Ortsteil von Klötze. Mit der Einigung steht allerdings auch der angekündigte Schließungstermin für den Standort am 31. August endgültig fest. Die Kündigungen dürften zeitnah folgen.

Tatsächlich seien die Beschäftigten nach den Wochen der Ungewissheit erleichtert, sagte eine Betriebsratsvertreterin. Die Abfindungsregelung sei gut. Das ursprüngliche Ziel einer Transfergesellschaft sei hingegen nicht erreicht worden. Eine solche Lösung hätte den Beschäftigten Umschulungen ermöglicht. Viele seien älter oder nicht so mobil, um sofort anderweitig einen Job zu finden, hatte der Betriebsrat zu Beginn der Verhandlungen argumentiert. Die Geschäftsführung hielt dagegen, dass angesichts des Fachkräftemangels mehrere Hundert Beschäftigte sofort bei anderen Unternehmen unterkommen könnten.

Beide Seiten hatten die Gespräche im Juni zunächst ergebnislos abgebrochen. Daraufhin wurde ein Schlichter eingeschaltet. Nach drei moderierten Gesprächen gelang der Durchbruch.

Seit 1996 stellt Fricopan Tiefkühl-Backwaren her. Bis zum Aus soll die Produktion "im gewohnten Umfang" weiterlaufen, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag betonte. Das liege auch an den Hauptprodukten in Klötze: Gefertigt werden etwa Kräuter- und Knoblauch-Baguettes für die Supermarkt-Kühltruhen, die ein vergleichsweise kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum haben.

Der Konzern Aryzta, zu dem Fricopan gehört, betreibt in Eisleben ein weiteres Werk mit 1800 Beschäftigten. Es war zuletzt mit Fördermitteln ausgebaut worden.

Kurz nachdem das Aus für den wichtigen Arbeitgeber in der Altmark bekannt wurde, begann die Investorensuche. Laut Wirtschaftsministerium gibt es mehrere Interessenten für das Gelände. Es herrsche vorsichtiger Optimismus.