Ermittlungen gegen Mibrag-Chef zu Vorgängen bei Firmenverkauf
Zeitz (dpa) - Die Ermittlungen gegen den Geschäftsführer der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag), Joachim Geisler, richten sich offensichtlich um Vorgänge beim Verkauf des Unternehmens. Wir prüfen in diesem Umfeld, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek am Freitag in Bochum. Er bestätigte damit Medienberichte. Im Zuge der laufenden Ermittlungen wollte er jedoch keine weiteren Angaben machen. Geisler ist seit dem 7. Oktober wegen der Ermittlungen beurlaubt. Der Gesamtaufsichtsrat der Mibrag will sich am 26. Oktober mit dem Vorgang befassen, wie die Mibrag mitteilte.
Im Jahr 2009 hatten die vorherigen US-amerikanischen Eigentümer, die URS Corporation und NRG Energy Inc., die Mibrag an ein tschechisches Konsortium verkauft. Es bestand aus dem Energiekonzern GEZ und der Finanzgruppe J&T, dem späteren Energiekonzern EPH. 2012 verkaufte GEZ ihren Anteil an EPH, der seitdem 100 Prozent der Anteile hält. Geisler war seit 2008 Vorsitzender der Geschäftsführung.
Die Mibrag ist vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt tätig. Unter anderem betreibt das Unternehmen die Gruben Profen in Sachsen-Anhalt und Vereinigtes Schleenhain in Sachsen. Im vergangenen Jahr wurden 19,1 Millionen Tonnen Rohbraunkohle gefördert. In der Mibrag-Gruppe arbeiten 3000 Menschen.