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Finanzen 10 Millionen extra für Uniklinik?

Nach einer Debatte um die Magdeburger Uniklinik soll jetzt ein Millionenbetrag in die Sanierungsarbeiten fließen.

Von Alexander Walter 06.06.2019, 01:01

Magdeburg l Nach vierstündiger, teils hitziger Debatte hat der Finanzausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt dem Magdeburger Uniklinikum Mittwoch 1,2 Millionen Euro für dringliche Sanierungsvorhaben in Aussicht gestellt. Das Geld aus dem laufenden Haushalt solle vor allem in Planungen fließen, so für den Neubau der Apotheke und den Umbau der Kinderkrebsstation, sagte Wissenschaftsminister und Klinik-Aufsichtsratschef Armin Willingmann (SPD).

Nach Volksstimme-Informationen soll es dabei nicht bleiben. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) werde am Dienstag die Aufstockung der Landesmittel auf zehn Millionen Euro für Sofortmaßnahmen verkünden, hieß es Mittwoch aus mehreren Quellen. Das Geld solle dank Umschichtungen in den Ressorts von Finanz- und Sozialministerium ebenfalls aus dem laufenden Haushalt kommen.

Die Extra-Millionen sollen unter anderem in eine Container-Zwischenlösung für die aus Hygienerisiken ausgelagerte Blutkrebsstation sowie in die Beschaffung von neuem OP-Besteck fließen, hieß es. Im Vorfeld der Ausschusssitzung Mittwoch hatte der Klinikvorstand Fraktionen und Aufsichtsrat eine Liste mit acht besonders dringlichen Vorhaben vorgelegt.

Die rasche Umsetzung sei Voraussetzung, um die Klinik weiterbetreiben zu können, heißt es im Papier. Im Finanzausschuss gab es vorerst allerdings nur Zusagen für vier Projekte. Zu Absprachen über das weitere Vorgehen wollen heute Finanzminister André Schröder (CDU) und der Klinikvorstand zusammenkommen.

Das Uniklinikum macht wegen veralteter Gebäude und Technik einen Investitionsstau von 800 Millionen Euro geltend. Wegen schwerer Hygienerisiken hatte die Leitung im Mai die Blutkrebsstation ausquartiert. Für Verwirrung im Finanzausschuss sorgte gestern ein Brief der Pfeifferschen Stiftungen, zu denen die Lungenklinik Lostau gehört. Die Geschäftsführung schreibt darin, eine Schließung der Blutkrebsstation an der Uniklinik wäre aus ihrer Sicht nicht nötig gewesen. Die Stiftung habe der Uniklinik Ausweichkapazitäten in Lostau angeboten.