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Gastronomie Hoffen auf ein klares Öffnungsdatum

Sachsen-Anhalt soll erfahren, wann seine Hotels und Restaurants wieder öffnen dürfen. Nicht nur Wirte drängen auf eine schnelle Lockerung.

12.05.2020, 06:05

Magdeburg (dpa) l Die Landesregierung entscheidet am Dienstag, ob die Sachsen-Anhalter die Pfingstferien voll oder nur zu einem Teil in den heimischen Restaurants und Hotels verbringen können. Bisher hatte sich das Kabinett auf eine landesweite Öffnung ab dem 22. Mai verständigt. Vorige Woche kündigte dann Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eine Öffnungsklausel an, nach der die Landkreise und Oberbürgermeister auch schon vom 18. Mai an – dem ersten Tag der Pfingstferien – eine Öffnung erlauben dürfen.

Der Branchenverband Dehoga wünscht sich vor allem einen verlässlichen Beschluss. "Jeder Tag, den wir früher öffnen können, ist natürlich gut", sagte sein Präsident, Michael Schmidt. Entscheidend sei nicht, ob die Öffnung ab dem 18. oder dem 22. möglich ist, sondern dass es endlich Klarheit gibt.

Bereits am Montag hatten sich Dehoga und das Wirtschaftsministerium auf Sicherheitsregeln für die Wiederöffnung geeinigt. So werden Gäste auch in Restaurants Namen und Kontaktmöglichkeiten hinterlassen müssen, um im Falle eines Corona-Ausbruchs erreichbar zu sein. Außerdem legten der Verband und das Ministerium genaue Regeln für das Tragen eines Mundschutzes und den Abstand zwischen den Gästen und dem Personal fest.

Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) will seinen Gaststätten erlauben, so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Er hatte bereits zu Beginn der Lockerungsdebatte gesagt, die Gastronomie müsse mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zeitnah starten dürfen. Auch der Magdeburger Stadtchef Lutz Trümper (SPD) und einige Landräte kündigten zunächst an, zügig öffnen zu wollen. Mit Details ihrer Konzepte halten sich die meisten Kommunen aber zurück. Man wolle erst abwarten, was die Landesregierung konkret entscheide, hieß es etwa aus den Landratsämtern in Salzwedel, dem Salzlandkreis, dem Burgenlandkreis sowie dem Harz.

Der Harzer Landrat Martin Skiebe (CDU) will nach der Kabinettsentscheidung weitere Gespräche im Kreis führen, ehe er entscheidet, wie eine Kreissprecherin in Halberstadt sagte. In der Region seien die Lockerungen für die Gastronomie allgegenwärtiges Thema. Das hat einen Grund: Im niedersächsischen Westharz dürfen die Gaststätten seit 11. Mai wieder öffnen, allerdings unter strengen Auflagen. Die Region begreift sich als länderübergreifendes Ausflugs und Urlaubsziel.

Deswegen hatte Sachsen-Anhalts Landesregierung Anfang Mai noch gesagt, es sei ein Ziel, die Lockerungen eng mit Niedersachsen, Thüringen und Sachsen abzustimmen, um zeitnah ähnliche Öffnungen zu erlauben. Doch auch die beiden Freistaaten lassen ihre Gastronomen noch in dieser Woche wieder öffnen. Im thüringischen Weimar ist bereits seit einigen Tagen die Außengastronomie versuchsweise offen.