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Gebühren Abwassertarife sind teuer in Magdeburg

Magdeburg und Halle schneiden im bundesweiten Vergleich nicht gut ab: Hier müssen die Anwohner besonders viel für ihr Abwasser bezahlen.

18.06.2020, 09:00

Magdeburg (dpa) l In vielen süddeutschen Städten sind die Abwassertarife vergleichsweise günstig – in Magdeburg und Halle hingegen müssen Verbraucher vergleichsweise viel berappen. Worms, Ludwigsburg und Karlsruhe führen eine Rangliste an, die das Beratungsunternehmen IW Consult für den Eigentümerverband Haus und Grund erstellt hat. Dort werden den Berechnungen zufolge für eine vierköpfige Familie im Jahr zwischen 240 und 307 Euro fällig. In Halle sind es den Angaben zufolge 776 Euro, in Magdeburg 665 Euro.

Zu den günstigsten zehn unter den 100 größten deutschen Städten zählen auch Hanau, Freiburg, Frankfurt am Main, Regensburg, Heidelberg, Tübingen und Augsburg. Dort werden für den Beispielfall der vierköpfigen Familie höchstens 370 Euro fällig. Am meisten für das Abwasser zahlen demnach die Bürger Potsdams. Die Jahresrechnung für eine vierköpfigen Familie liegt dort bei knapp 940 Euro und fällt damit 700 Euro höher aus als in Worms.

"Das Badewasser abzulassen oder die Toilettenspülung zu betätigen, kostet in einigen Regionen Deutschlands doppelt oder gar dreimal mehr als in anderen", kritisierte der Verband anlässlich der Vorstellung des Gebührenvergleichs am Donnerstag. In vielen Städten seien die Gebühren zu hoch, sagte Präsident Kai Warnecke. "Viele Bürger zahlen damit Jahr für Jahr zu viel an Gebühren."

Die Stadtwerke halten nichts von solchen Analysen. Die Entgelte seien nicht vergleichbar, hieß es beim Verband kommunaler Unternehmen. Denn Rahmenbedingungen wie Geografie und Bevölkerungsstruktur führten zu jeweils unterschiedlichen Kosten. Wie teuer es ist, Abwasser zu reinigen, hängt auch von Industrie und Landwirtschaft in der Region ab.