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Gerichtsprozess Magdeburger Brandstifter muss in Psychiatrie

Der Magdeburger Baumarkt-Brandstifter ist vom Landgericht verurteilt worden. Er kommt in eine geschlossene Klinik.

Von Matthias Fricke 02.11.2019, 00:01

Magdeburg l Im Sicherungsverfahren gegen einen 18-jährigen Brandstifter hat das Magdeburger Landgericht das Urteil gesprochen. Die Kammer ordnete die Unterbringung in einer psychiatrischen geschlossenen Klinik an.

Der junge Mann hatte am 15. April 2019  in einem Magdeburger Baumarkt im Norden der Stadt während der Öffnungszeit Feuer gelegt und einen hohen Schaden angerichtet. 50 Kunden und Mitarbeiter mussten sich damals in Freie retten. Ein Angestellter wurde schwer verletzt.

Wie Landgerichtssprecher Christian Löffler am Freitag weiter sagte, bleibe der 18-Jährige so lange in der geschlossenen Klinik in Uchtspringe, bis festgestellt wird, dass keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit von dem Mann ausgehe. Dies werde von der zuständigen Strafvollstreckungskammer des Landgerichtes Stendal mit Unterstützung von externen Sachverständigen in regelmäßigen Abständen überprüft.

Nach Angaben des Sprechers habe die Jugendkammer des Landgerichtes zwar feststellen können, dass der Mann die Tat begangen hat. Er könne aber wegen seiner psychischen Erkrankung nicht dafür bestraft werden. So hatte sich der Magdeburger an jenem Montagnachmittag gegen 15 Uhr in den mit Kunden gut gefüllten Baumarkt begeben, um dort mit seinem Feuerzeug an mehreren Stellen einen Brand zu legen.

Er hatte sich zunächst in die Gartenabteilung des Marktes begeben und dort einen Sack mit Holzkohle auf einer Palette angezündet. Diese glühte später vollständig durch und sorgte für eine starke Rauchentwicklung. In der Zwischenzeit suchte Lucas S. die Tapetenabteilung auf und zündete auch dort mit einem Feuerzeug eine Gardine an, sodass wiederum weiterer Stoff in Flammen aufging. Auch in der Holzabteilung entzündete der junge Mann an mehreren Zierleisten ein Feuer.

Dabei nahm er billigend in Kauf, dass in dem belebten Markt auch Menschen verletzt worden. Was auch der Fall war. Einer der Mitarbeiter erlitt sogar derart schwere Verletzungen, dass er in eine Klinik geflogen werden musste. Der entstandene Schaden belief sich nach damaligen Angaben auf rund 25.000 Euro.