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Gewalt Dienst in Uniform wird gefährlicher

Die Zahl der verletzten Beamten steigt deutlich an. Riskant sind vor allem Einsätze beim 1. FC Magdeburg.

28.08.2016, 23:01

Magdeburg (dpa) l Die Zahl der Polizeibeamten, die sich im Einsatz verletzten, hat sich in Sachsen-Anhalt in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Nach Angaben des Innenministeriums waren es im vergangenen Jahr insgesamt 247. Vor fünf Jahren wurden 122 betroffene Beamte registriert. Während weniger von ihnen schwere Verletzungen erlitten, nahm die Zahl der Leichtverletzten zu.

Polizisten seien im Dienst zunehmend mit Gewalt konfrontiert, teilte das Ministerium weiter mit. Tendenzen für dieses Jahr wurden demnach zwar noch nicht erfasst. Doch erst vor wenigen Tagen wurden drei Beamte des Spezialeinsatzkommandos im Burgenlandkreis verletzt. Bei einer Zwangsräumung in Reuden kam es am Donnerstag zu einem Schusswechsel zwischen den Spezialisten und einem 41 Jahre alten sogenannten Reichsbürger. Ein Polizist wurde durch eine Kugel leicht verletzt, die beiden anderen Männer wurden von Unterstützern des Reichsbürgers gebissen.

Besonders verletzungsträchtig seien zuletzt Absicherungen von Sportveranstaltungen gewesen. Während die Zahl der verletzten Polizisten im Vergleich zu 2014 ungefähr gleich blieb, wurden rund um den Sport 32 Polizisten verletzt. Das seien doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Das Ministerium führt das hauptsächlich auf den Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die 3. Liga im Sommer 2015 zurück. Dort trifft der Club auf viele Ost-Vereine mit teilweise verfeindeten Fan-Gemeinden.

Obwohl die Zahl der Verletzten stieg, ist in den vergangenen Jahren nur ein einziger Polizist im Dienst gestorben. Der 27-Jährige wurde im April 2015 gezielt von einem Motorradfahrer überrollt.

Um die Gefahren im Einsatz zu minimieren, werden die Polizisten sowohl geschult als auch mit Schutzkleidung ausgerüstet. Regelmäßig müssten alle zur Fortbildung, um verschiedene Einsatzszenarien zu trainieren, teilte das Innenministerium mit. Dabei werde auch geübt, wie jeder Beamte sich verhalten könne, um Situationen zu entschärfen oder sich selbst in brenzligen Situationen selbst zu schützen.