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Haftbefehle Großrazzia gegen Schleuserbande

In Sachsen-Anhalt und Thüringen geht die Polizei gegen Ausbeutung osteuropäischer Arbeitskräfte vor und hat mehrere Objekte durchsucht.

27.08.2019, 08:04

Pirna (dpa) l Wegen des Verdachts der Ausbeutung illegaler Arbeitskräfte hat die Bundespolizei in Sachsen-Anhalt und Thüringen mehrere Objekte, unter anderem eine Viehzuchtanlage, durchsucht. Insgesamt wurden bei Razzien seit dem frühen Dienstagmorgen zwölf Objekte in Arnstadt, Erfurt, Ilmenau, Ichtershausen und Braunsbedra durchsucht, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Zwei Hauptverdächtige seien in Erfurt festgenommen worden, es handele sich um ein Ehepaar. Ihnen werde vorgeworfen, Arbeitskräfte aus Osteuropa eingeschleust, sie mit falschen Ausweisen versorgt und sie an Firmen verliehen zu haben, twitterte die Bundespolizei Mitteldeutschland. Das Paar im Alter von 39 und 35 Jahren stamme aus der Ukraine. Zuvor hatte "MDR Aktuell" darüber berichtet.

Das Paar werde verdächtigt, eine "übergeordnete Rolle" in dem Fall zu spielen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Morgen. Sie sollten am Dienstag und Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.

Wie die Bundespolizei auf Twitter weiter mitteilte, wurden in den Unterkünften mehr als 100 Personen angetroffen. Deren Ausweise und Aufenthaltsstatus würden überprüft. Die rund 800 Beamten suchten demnach auch parallel nach Beweismitteln. Den Angaben zufolge wurde in dem Fall bereits seit Herbst 2018 ermittelt.