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Impfaktion gegen Grippe Hausärzte klar bevorzugt: Apotheker impfen in Sachsen-Anhalt nur selten gegen Grippe

Patienten im Land lassen sich lieber von Hausärzten impfen.

Von Antonius Wollmann 08.10.2025, 17:26
Momentan kann man sich wieder gegen Grippe impfen lassen.
Momentan kann man sich wieder gegen Grippe impfen lassen. Foto: dpa

Magdeburg. - Christoph Schaefer, Apotheker in Stendal, musste nicht lange darüber nachdenken, ob er an der „Langen Nacht des Impfens“ teilnimmt und seine Kunden gegen die Grippe immunisiert. Die Aktion sollte gestern deutschlandweit Kurzentschlossene zum Grippeschutz bewegen. „Wir sind in einem Ärztehaus beheimatet. Bei uns lassen sich die Patienten in der großen Mehrheit bei ihren Arztbesuchen impfen. Es besteht keine Notwendigkeit, dass wir da mitmischen“, sagt Schaefer. Er konzentriere sich auf seine Kernaufgaben.

Innerhalb der Apothekerschaft des Landes gehört der Stendaler damit zur großen Mehrheit. Insgesamt beteiligten sich nur vier Apotheken an der Aktion. Sogar Magdeburg blieb ein weißer Fleck. Bei dem Thema Impfen üben sich die Apotheker in Zurückhaltung. „Einige Apotheken bieten auf Nachfrage Grippeschutzimpfungen an“, heißt es von der Apothekerkammer.

Allerdings lohne sich das Impfangebot für viele wirtschaftlich nicht, sagte Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes, der Deutschen Presseagentur. „Ich müsste zuerst noch einen separaten Raum haben, den ich zu nichts anderen benutzen darf, als zu impfen“, so Arnold. Hinzu komme, dass die Nachfrage bislang gering sei. Viele Menschen ließen sich beim Hausarzt impfen.

Das dürfte die Kassenärztliche Vereinigung (KVSA) freuen. Dort sieht man impfende Apotheker nämlich „sehr kritisch“, wie eine Sprecherin mitteilt. Die KVSA spreche sich ausschließlich für ein Impfen in Arztpraxen aus. Dort kenne man die Patienten am besten.