Landesmeisterschaft der Männerballette bringt Festsaal des Schwarzen Adlers fast zum Bersten Hoch das Bein! Alles Männer oder was?
Der Festsaal des Schwarzen Adlers drohte zu bersten, als am Samstagabend die tanzenden Männer und ihre närrischen Fans aus ganz Sachsen-Anhalt ein Riesenfest feierten. Stendal und der WCC waren glänzende Gastgeber der 7. Landesmeisterschaft der Männerballette.
Stendal. Vorbei die Zeiten der schlüpfrigen Fokussierung aufs Genital; die Glocken von Rom waren gestern. Männerballett heute ist eine durchaus anspruchsvolle Spielart der Kunstgattung Tanz, die gute Choreografie mit Komik, Akrobatik, Travestie und - natürlich: einer großen Portion subtiler Erotik in sich vereint. Wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, dann lieferte ihn die 7. Landesmeisterschaft der Männerballette Sachsen-Anhalts am Sonnabend im Festsaal des Schwarzen Adlers in Stendal.
Völlig zu Recht vergab die 18-köpfige Jury, die sich aus je einem Vertreter aller am Wettbewerb beteiligten Karnevalsvereine zusammensetzte, die höchte Punktzahl an die Reudener aus dem Burgenlandkreis. Ihre Tanzszenen aus dem Altersheim, dessen zunächst gebrechliche Insassen bei flotten alten Schlagern nach und nach zu Höchstform auflaufen, sich mehrfach häutend und verjüngend, bis sie die feschen Burschen von einst in Knickerbockern sind - das war an Professionalität nicht zu überbieten. Zu den optischen Höhepunkten zählten die Harzer Dorfpiraten aus Schwenda (Platz 8), die ihr Schiff unter der Totenkopffahne segeln ließen und durch Synchronität und Exaktheit bestachen. Eine Augenweide waren auch unsere Uchtedancer vom Wahrburger WCC. Ihre orientalische Nacht brachte ihnen Rang 7 und damit den Altmark-Pokal ein, den ihnen Oberbürgermeister Klaus Schmotz auf der Bühne überreichte. Ein sehr romantisches, wenn auch nicht durchweg überzeugendes Tänzchen boten die Mannen vom SCV. Dass die Stendaler am Ende auf dem letzten Platz landeten, war enttäuschend, konnte aber auch ihre Feierlaune nicht trüben.
Überhaupt: Bei aller Euphorie für die eigene Formation, die die aus dem ganzen Land angereisten Fans mit in den Schwarzen Adler brachten, riss jedes Männerballett, egal woher, den ganzen Saal zu wahren Begeistungsstürmen hin. Gefeiert wurde bin in die Nacht.
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