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Hochwasser Weitere Flutflächen in Sachsen-Anhalt geplant

In Sachsen-Anhalt sollen mehr Flutflächen für Hochwasser entstehen. Künftig soll nun auch im Harz mehr investiert werden.

Von Jens Schmidt 23.10.2018, 19:49

Magdeburg l Sachsen-Anhalt will in den nächsten 20 Jahren 12.500 Hektar zusätzliche Überflutungsflächen an Elbe, Saale und Mulde schaffen. Dafür sollen 300 Millionen Euro investiert werden. Dies ist Bestandteil der Hochwasserschutzkonzeption, auf die sich die Landesregierung am Dienstag geeinigt hat.

Auf dieser Fläche - etwa halb so groß wie die Stadt Magdeburg - können sich die Flüsse in Hochwasserzeiten ausbreiten. Damit wird die Überflutungsgefahr in Städten und Gemeinden minimiert. Um das Ziel zu erreichen, werden an 27 Stellen Deiche verlegt und Polder gebaut. „Unsere Flüsse brauchen mehr Raum“, sagte Umwelt-Staatssekretär Klaus Rehda (Grüne). Höhere Deiche allein reichen nicht mehr aus. „Da kämen wir schnell an physikalische Grenzen.“

Im November wird die Deichrückverlegung in Alt-Jeßnitz abgeschlossen. Bereits fertig wurde dieses Jahr das Projekt Sandau-Nord. Im nächsten Jahr folgen Sandau-Süd und Raguhn. Seit 2002 sind 1600 Hektar Überflutungsfläche geschaffen worden. Bevor die nächsten Deiche ins Hinterland verlegt und Polder gebaut werden, will der zuständige Landesbetrieb für Hochwasserschutz mit den Anrainern die Vorhaben erörtern. Wo die Aussichten für eine zügige Planung am größten sind, soll zuerst gebaut werden, sagte Rehda.

Zum Konzept gehört auch die Modernisierung der Deiche. Dieses Jahr wurden dafür etwa 120 Millionen Euro investiert. Zuletzt wurde der neue Deich Fischbeck fertig. Hier war es 2013 zur Katastrophe gekommen. Mittlerweile sind 868 Kilometer Deiche auf dem neuesten Stand - knapp zwei Drittel der insgesamt 1355 Kilometer langen Schutzwälle. „Es wird noch weitergehen, bis am Ende alle Flussdeiche saniert sind“, sagte Rehda.

Verstärkt werden soll der Flutschutz im Harz. Dazu wurden zusätzlich der Goldbach und der Suenbach als Risikogewässer eingestuft. Nun werden auch dort Schutzanlagen geplant. Anlass ist das heftige Hochwasser im Sommer 2017. Zudem werden Rückhaltebecken gebaut. Das Projekt Wippra wird 2019 fertig.