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Inklusion Mehr Kinder mit Handicaps in Regelschulen

Beim gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne besonderes Handicap stand Sachsen-Anhalt lange schlecht da. Jetzt gibt es Verbesserungen.

03.09.2018, 06:37

Magdeburg/Gütersloh (dpa) l In Sachsen-Anhalt lernen immer mehr Schüler mit besonderem Förderbedarf an den Regelschulen. An separaten Förderschulen hatten im Schuljahr 2008/09 noch 8,7 Prozent der Schülerinnen und Schüler gelernt, 2016/17 waren es 5,9 Prozent gewesen. Das geht aus einer am Montag vorgelegten Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Inklusion hervor. Sachsen-Anhalt ist demnach näher an den Bundesdurchschnitt herangerückt. Er hatte im Schuljahr 2008/09 bei 4,9 Prozent gelegen und erreichte 2016/17 rund 4,3 Prozent.

Der Förderbedarf ist sehr unterschiedlich und reicht von Lernschwierigkeiten über Defizite in der emotionalen und sozialen Entwicklung bis zur Sprache und der körperlichen und motorischen Entwicklung.

Bundesweit sind im untersuchten Zeitraum vor allem im Förderschwerpunkt Lernen deutlich weniger Kinder in Förderschulen gegangen. Die Quote sank demnach von 2,1 auf 1,3 Prozent. Der Rückgang sei vor allem in Sachsen-Anhalt besonders stark ausgeprägt, das Minus betrug 2,6 Prozentpunkte. Allerdings lag das Land mit 2,4 Prozent noch immer klar über dem Bundesschnitt.

Mit diesem findet Deutschland inzwischen Anschluss an internationale Standards. In den meisten Ländern würden Kinder mit Lernschwierigkeiten schon seit langer Zeit in den Regelschulen unterrichtet. Die Macher der Studie beklagten allerdings, dass viele Lehrer bei der Bewältigung der Inklusions-Aufgaben zu wenig Unterstützung erfahren. Das erkläre auch das Unbehagen gegenüber der Inklusion in vielen Lehrerzimmern. Schulen bräuchten jetzt dringend mehr sonderpädagogische Kompetenz und Fortbildungen für die Lehrkräfte.