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Integration Deutscherwerb durch Eltern und Kita

Diie CDU in Sachsen-Anhalt kritisiert den Vorstoß, dass Kinder ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse nicht eingeschult werden sollen.

Von Alexander Walter 07.08.2019, 09:33

Magdeburg l Die CDU-Landtagsfraktion nimmt beim Erwerb der deutschen Sprache neben den Schulen auch Kindertagesstätten und Eltern in die Pflicht. „Die Vermittlung von Sprachkenntnissen ist nicht erst Aufgabe der Schulen“, sagte Bildungsexpertin Angela Gorr am Dienstag.

Sie reagierte damit auf Äußerungen von Carsten Linnemann, Fraktionsvize der Bundestags-CDU. Er hatte gefordert, dass Kinder, die kein Deutsch sprechen, zunächst nicht an Grundschulen eingeschult werden. Medien sprachen danach vom Vorstoß eines „Grundschulverbots“. Wörtlich sagte Linnemann: „Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen.“ Für betroffene Kinder schlug er eine Vorschulpflicht vor.

Der Vorstoß stieß auch unionsintern auf harsche Kritik. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien sagte, die Forderung sei „populistischer Unfug“. Ein Grundschulverbot schloss Gorr aus. Auch CDU-Bildungsminister Marco Tullner machte sich Forderungen nach einem Verbot nicht zu eigen. Er betonte aber: „Wenn Bildungserfolg gelingen soll, müssen im Vorschulalter alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“ Grundschulverbandschefin Thekla Mayerhofer lehnte den Vorstoß ab. Integration gelinge am besten, wenn Kinder ausländischer Herkunft mit deutschen lernten, sagte sie. Im Land gab es zuletzt knapp 6000 Grundschüler ausländischer Herkunft. Meinung