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Karneval KUKAKÖ nicht nur zur Karnevalszeit aktiv

Karneval ist auch in Köthen schwieriger geworden, es gibt zu viele andere Angebote. Der Verein KUKAKÖ muss sich behaupten.

05.11.2018, 12:55

Köthen (dpa) l Karneval in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) ist Tradition – aber ein Selbstläufer ist das Geschäft nicht mehr, sondern harte Arbeit. Der Verein KUKAKÖ (Kuh-Kaff-Köthen) ist der größte von drei Karnevalsvereinen vor Ort. "Vor zehn Jahren gab es zwölf Sitzungen, davon zwei Herrensitzungen und zwei Veranstaltungen Weiberfastnacht", erinnert sich KUKAKÖ-Vizepräsident Michél Koch. Heute sind es insgesamt sechs Veranstaltungen mit zusammen rund 800 verkauften Karten.

Der Grund dafür? "Weil alles mittlerweile viel zu teuer geworden ist", sagt Koch. "Allerdings haben wir in Köthen die Preise seit vier Jahren gehalten. Dennoch, für die Leute gibt es mittlerweile andere Prioritäten. Die sparen lieber einen Monat länger und fahren dann einen Tag in den Heidepark."

KUKAKÖ hat zum jetzigen Zeitpunkt 248 Mitglieder, 23 mehr als im Vorjahr. "Der Zuwachs erklärt sich aus unserer verstärkten Werbung und unserer Qualität", sagt Vereinspräsident Eckhard-Bodo Elze. "Unsere Stärke ist die Logistik und Organisation. Außerdem gibt es bei uns nicht nur die Saisonarbeit zum Karneval, sondern das ganze Jahr über Aktionen und Aktivitäten."

So ist KUKAKÖ seit dem ersten Sachsen-Anhalt Tag auf der Bühne und beim Umzug mit dabei, ebenso bei vielen Dorf- und Heimatfesten. Laut Elze gibt es auch ein eigenes Kinderferienlager, ein Kinder-Sommerfest und das gemeinsame Schlagen des Weihnachtsbaums für alle Mitglieder.

Als Träger der freien Jugendhilfe gibt es bei KUKAKÖ eine breite Kinder- und Jugendförderung. Dazu gehören Gesang- und Tanzgruppen. "Wir haben drei Solosänger und neun Sänger in einer Gesangsgruppe. Die singen nicht nur Karnevalslieder, sondern wir machen auch Schlager-Medleys. Das Männerballett ist besonders am Frauentag gefragt", sagt der Präsident.

Das KUKAKÖ-Motto für die Session 2018/19 lautet: "KUKAKÖ ist Magic". Traditionell gibt es ein Kinder-Prinzenpaar. Ab dem 11.11.2018 führen Finn I. und Joleen I., beide sind acht Jahre alt, das Zepter über das närrische Volk.

"Inhaltlich haben die Ausschreitungen in Köthen im September keine Auswirkungen auf unsere karnevalistische Arbeit", sagt Elze. "Wir waren natürlich bei der großen Mal-Aktion auf dem Marktplatz in Köthen dabei." Das Thema Nazis und Ausländerfeindlichkeit wird im Köthener Karneval aber wohl ausgespart. "Es ist zwar eine politische Aussage möglich, aber viele möchten die Leichtigkeit und den Frohsinn, den der Karneval darstellt, im Vordergrund haben", sagt Elze.