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Kita-Kosten Sachsen-Anhalt will Eltern entlasten

Sachsen-Anhalt bekommt fast 140 Millionen Euro aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes. Grimme-Benne hat aber noch mehr vor.

Von Michael Bock 16.07.2019, 19:07

Magdeburg l Sachsen-Anhalt bekommt bis 2022 rund 140 Millionen Euro aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes. Mit dem Geld soll die Kita-Qualität verbessert werden. Dafür stellt der Bund den Ländern in den nächsten vier Jahren insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Ende August wollen Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) den Vertrag über konkrete Vorhaben unterzeichnen.

Wie die Landesregierungen das Geld für die Kitas einsetzen, können sie selbst entscheiden. Grimm-Benne stellte am Dienstag die Pläne für Sachsen-Anhalt vor.

Der größte Batzen des Geldes (71,5 Millionen Euro) soll dafür verwendet werden, Eltern mit mehreren Kindern finanziell weiter zu entlasten. Schon jetzt müssen sie nur für das älteste Kind zahlen, wenn Geschwister in Kita oder Krippe betreut werden. Diese Regelung soll ab dem 1. Januar 2020 auf den Hort ausgedehnt werden. Wird eines der Kinder dort betreut, fällt künftig der Beitrag für die Geschwisterkinder im Vorschulalter weg.

Das Land Sachsen-Anhalt will zudem einen Fachkräfte-Offensive anstoßen. „Wir brauchen dringend Nachwuchs“, sagte Grimm-Benne. Hintergrund: Laut dem nationalen Bildungsbericht fehlen bis zum Jahr 2025 deutschlandweit mehr als 300.000 ausgebildete Erzieher.

Sachsen-Anhalt will das Schulgeld für die Auszubildenden abschaffen. Wer den Erzieherberuf an einer Schule in freier Trägerschaft erlernt, muss bislang für seine Ausbildung zahlen. Für den Wegfall des Schulgeldes sind laut Grimm-Benne 11,2 Millionen Euro aus dem Gute-Kita-Gesetz vorgesehen. Das Geld fließt ab 2020, die Regelung soll aber rückwirkend zum 1. August 2019 greifen.

Zudem will das Land zusätzliche Ausbildungsplätze an Fachschulen finanzieren. Es soll auch vergütete Praktika für Quereinsteiger geben. Ferner will das Land mehr Personal für Kitas in schwierigen sozialen Umfeldern einsetzen.

Grimm-Benne appellierte an den Bund, die Länder auch nach 2022 finanziell zu unterstützen.