In Magdeburg wird die Beleuchtung nach 22 Uhr abgeschaltet, in Halle leuchten sie energiesparend, in Stendal wird abgedunkelt Kommunen sparen Geld - nachts gehen die Straßenlaternen aus
Magdeburg (dpa) l Steigende Stromkosten und leere Kassen zwingen die Kommunen auch nachts zum Sparen. Mit Einbruch der Dunkelheit bleiben auf Straßen und Plätzen immer mehr Laternen aus oder leuchten mit verringerter Kraft. Viele Städte gehen außerdem dazu über, auf stromsparende Lichtsysteme umzurüsten.
In Magdeburg sind für die Beleuchtung von Straßen und Plätzen in diesem Jahr 1,65 Millionen Euro vorgesehen. "Exakt 23106 Leuchten gibt es in der Landeshauptstadt, die in ausgewählten Straßenzügen komplett beziehungsweise teilweise von 22 bis 5 Uhr abgeschaltet werden", sagte die Sprecherin der Stadt, Cornelia Poenicke. Bewährt habe sich der Einsatz von Dimmgeräten, die die Helligkeit in ganzen Straßen regulieren können. Dies sei eine preiswerte Alternative zum Einsatz von LED-Lampen.
"Auch in der Harzstadt Wernigerode gehen nachts Lichter aus", sagte die Sprecherin der Stadtwerke, Katja Bröker. Mit der Reduzierung der Leistung könnte die Kommune etwa 30 Prozent der Kosten sparen. Derzeit gebe es 5200 Laternen in der Stadt, die Strom für rund 340000 Euro verbrauchen.
Etwa 380000 Euro gibt die Hansestadt Stendal jährlich für ihr Licht auf Straßen und Plätzen aus. "Bei uns wird auf verschiedene Weise gespart", sagte Sybille Stegemann vom Büro des Oberbürgermeisters. In der City werde in den Hauptverkehrszeiten mit einem Dimmsystem gearbeitet. Vor allem in den verkehrsschwachen Zeiten komme es zum Einsatz. In kleineren Straßen dagegen werde jede zweite Leuchte abgeschaltet. Alle Sparmaßnahmen gelten in der Zeit von 21 bis 5 Uhr. Etwa 4000 Leuchten gibt es in der Hansestadt, die eingemeindeten Ortsteile nicht mitgerechnet.
In Halle werden keine Leuchten mehr abgeschaltet, um Energie zu sparen. Seit 2011 sind alle Lampen wieder an. Bis dahin war aus Sparzwängen jede zwei Lampe außer Betrieb. "Wir setzen derzeit umfangreiche Maßnahmen zur Energieeffizienz um und haben bereits 40 Prozent der Leuchten ausgetauscht", sagte die Sprecherin der Stadtwerke, Iris Rudolph.
Anderes berichtet die Rathaussprecherin in Halberstadt, Ute Huch. Mit dem Einsatz von Energiesparlampen oder der Reduzierung der Leistung konnten 2011 etwa 20 bis 30 Prozent der Energiekosten für die Straßenbeleuchtung eingespart werden. Von 23 bis 5 Uhr werde jede zweite Lampe, außer an Kreuzungen oder an Gefahrenstellen, abgeschaltet. Für die 4700 Lampen gab die Stadt 2011 rund 340000 Euro aus.