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Pensionsfonds Land investiert in umstrittene Aktien

Sachsen-Anhalts Pensionsfonds investiert nach Medienberichten auch in umstrittene Aktien und Anleihen.

30.07.2016, 15:46

Magdeburg (dpa/tw)  l Das Land Sachsen-Anhalt hat Anleihen von Staaten wie Aserbaidschan, Kasachstan und Bahrain gekauft, berichteten das Journalisten-Netzwerk "Correctiv" und das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Diese Länder stünden wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Zudem seien Aktien von Ölkonzernen wie Total oder dem Bergbaukonzern Rio Tinto erworben worden, denen Klima- und Umweltschäden vorgeworfen würden.

Dem Bericht zufolge ist der Pensionsfonds derzeit mehr als 700 Millionen Euro schwer. Er soll sicherstellen, dass das Land seine Pensionsverpflichtungen gegenüber seinen Beamten nachkommen kann. Vom Finanzministerium in Magdeburg war am Samstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Laut der bundesweiten Recherche legen 7 von 16 Bundesländer Ersparnisse in umstrittene Firmen an. In der Finanzbranche gibt es seit einigen Jahren Geldverwalter, die zum Beispiel ökologische und ethische Aspekte bei der Wertpapierauswahl berücksichtigen. Als prominentes Beispiel gilt der norwegische Staatsfonds, der viele Produzenten von Kohle, Waffen, Tabak oder auch Gold ausgeschlossen hat. Das Geld des Fonds selbst stammt aus den immensen Öleinnahmen Norwegens. Das Land Berlin will dem Bericht von "Correctiv" zufolge künftig kein Geld mehr in Firmen anlegen, deren Geschäftsmodell dem Ziel der Klimaneutralität widerspreche.

Unterdessen gibt es erste Reaktionen auf die Berichte. Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) erklärte via Twitter: "Alle Aktivitäten der Landesregierung müssen mit unseren Klimaschutzzielen vereinbar sein."