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Landtagswahl Wessi-Plakat: Arbeitgeberpräsident Gutmann setzt Linke vor die Tür

Eine für Mitte Mai geplante Veranstaltung der Linken-Landtagsfraktion muss umziehen. Arbeitgeberpräsident Gutmann sagte ab. Einer der Gründe: das umstrittene Wahl-Plakat der Linken "Nehmt den Wessis das Kommando."

Von Gert Glowinski Aktualisiert: 9.5.2021, 13:16
Regiocom-Verwaltungsratschef  und Sachsen-Anhalts Arbeitgeber-Präsident Klemens Gutmann.
Regiocom-Verwaltungsratschef  und Sachsen-Anhalts Arbeitgeber-Präsident Klemens Gutmann. Foto: dpa

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Arbeitgeber-Präsident Klemens Gutmann hat eine geplante Veranstaltung der Landtagsfraktion der Linken abgesagt. Ursprünglich war für Mitte Mai in Gutmanns Firma Regiocom eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Chancengleichheit angesetzt. Nach Angaben von Stefan Gebhardt, parlamentarischer Geschäftsführer der Linken, habe es eine mündliche Zusage gegeben.

"Ich bin Wessi und seit 1994 in Magdeburg. Ich habe mir in meiner Firma und in Verbänden das Kommando erarbeitet oder wurde dahin gewählt, das lasse ich mir auch nicht wegnehmen", so Gutmann. Er nimmt Bezug auf ein Plakat der Linken. Die Partei hatte vor wenigen Tagen ein Plakat vorgestellt mit dem Slogan: „Nehmt den Wessis das Kommando". Nach heftiger Kritik hieß es, man stehe weiter zur Aussage des Plakats, werde es aber nirgendwo aufhängen.

Gutmann sagte, das Plakat habe ihn persönlich getroffen." Der 57-Jährige stammt gebürtig aus Baden-Württemberg.

Die Links-Fraktion fühle sich nach der Absage Gutmanns in ihrer Position bestärkt: Die Benachteiligung Ostdeutscher sei ein strukturelles Problem und man werde sich weder mit der Unterrepräsentation von Ostdeutschen in Führungspositionen, noch mit den niedrigen Löhnen und Renten in Sachsen-Anhalt abfinden. 

Gutmann erklärte, dass er sich an Diskussionen zu Sachthemen weiter gern beteiligen werde.

"Er ist der Hausherr, wir akzeptieren das. Er ist allerdings sehr unsouverän, weil er im Umgang mit unseren politischen Thesen, die auf Fakten zu Ungerechtigkeiten zwischen Ost und West basieren, nicht auf Diskurs, nicht auf Augenhöhe, sondern allein auf seine Macht setzt. Das ist ein überzeugender Beleg dafür, dass die Debatte nötig ist", so Linken-Spitzenkandidatin Eva von Angern.