Darlehen Landesprogramm läuft mühsam
Mit einem zinslosen Umzugsdarlehen will Sachsen-Anhalt Familien aus den alten Bundesländer locken - bisher mit wenig Erfolg.
Magdeburg (dpa) l Mehr als ein Jahr nach dem Start eines Darlehensprogramms für Familien, die neu nach Dessau-Roßlau oder in den Landkreis Mansfeld-Südharz ziehen, ist konkretes Interesse zunächst ausgeblieben. "Es liegen noch keine konkret zu bewilligenden Anträge vor", sagte eine Sprecherin der Investitionsbank (IB) Sachsen-Anhalt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. Über das Programm "Sachsen-Anhalt Zukunft" werden Ausgaben gefördert, die durch den Umzug und eine Arbeitsaufnahme entstehen. Das zinslose Darlehen kann bis zu 25.000 Euro umfassen. Die Laufzeit liegt bei fünf Jahren.
Bereits im April 2016 hatte das Land ein Welcome-Center eingerichtet, in dem sich interessierte Zuzügler oder Rückkehrer aus den alten Bundesländern informieren können. Bisher hätten etwa 180 Menschen die persönlichen Beratungsangebote genutzt. "Fast 70 Prozent der Interessierten, die Kontakt aufgenommen haben, leben in Familien mit mindestens ein bis zwei Kindern", hieß es. Sie hätten vor allem Fragen zur Kinderbetreuung, zur Schulauswahl, Wohnungs- und Grundstücksangeboten und zur Arbeitsplatzsuche.
"Viele der potenziell Zuziehenden planen und gestalten die Umzüge langfristig, zum Beispiel für Ende 2016/Anfang 2017", sagte die IB-Sprecherin weiter. Neben Rückkehrenden aus den alten Bundesländern würden aktuell Familien aus dem Ausland wie den Niederlanden, Österreich und Italien betreut.
Sie zieht es allerdings weniger in die vom Land gewünschten Regionen wie Dessau-Roßlau und Mansfeld-Südharz. "Beliebteste Zuzugsregion ist die Landeshauptstadt Magdeburg", hieß es weiter. Gefragt sei aber auch der Zuzug in ländliche Regionen Sachsen-Anhalts, meist in die Nähe von Eltern oder weiteren Familienangehörigen sowie Freunden