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Lehrermangel Land der Neuneinhalb-Klassen-Schüler

In Sachsen-Anhalt gehen Schüler wegen Unterrichtsausfalls sechs Monate weniger zur Schule. Das sind skandalöse Zustände.

Von Jens Schmidt 14.09.2018, 23:32

Sachsen-Anhalt ist das Land der Neuneinhalb-Klassen-Schüler. Durch Lehrermangel und Unterrichtsausfall verliert ein Schüler in diesem Bundesland sechs Monate. Der Bildungsminister verkündet ständig neue Ausschreibungen; allein bessern tut sich nichts. Gestern leistete Minister Tullner den Offenbarungseid: Es wird noch schlechter. Diese Schulpolitik kann viele Eltern nur noch wütend machen.
Sicher: Die Zuwanderung hat die alten Prognosen über den Haufen geworfen. Und es rächt sich bitter, dass die alte Regierung vor 2016 keine Personalpuffer gebildet hatte. Aber die alten Fehler allein sind nicht schuld an der Misere. Die Ausschreibungspraxis war viel zu lange zu unflexibel. Und sie ist es zum Teil heute noch. Das Schulamt ist nicht fit. Dafür trägt Minister Tullner die Verantwortung. Die Lockprämien sind in Ordnung, allerdings begrenzt wirksam. Gerade ältere Lehrerinnen hatten (aus DDR-Zeit) mal ein Rentenbeginn mit 60 vor Augen. Sie werden bestimmt nicht bis 70 arbeiten.
Zum Artikel "Gehaltserhöhungen gegen den Lehrermangel"