Landtagsfraktion Linken fehlt die Angriffslust
Nach dem Absturz bei der Landtagswahl hat sich die Linke lange genug mit sich selbst beschäftigt.
Linken-Fraktionschef Swen Knöchel ist zurückgetreten. Parteifreunde legten ihm nahe, sich zurückzuziehen. Das lässt tief blicken: Das Vertrauen muss erheblich gestört sein, wenn eine Fraktion ihrem Chef nicht mehr folgen will.
Swen Knöchel ist ein profilierter Finanzpolitiker – blieb bei seinen Auftritten im Landtag jedoch häufig blass. Der Linken fehlt derzeit jene Angriffslust und Zuspitzungsfähigkeit, die die Fraktion unter Vorgänger Wulf Gallert ausgezeichnet hatte. Wenn zu dieser schwachen Außenwirkung dann auch noch interne Kommunikationsprobleme kommen, ist es nachvollziehbar, dass die Fraktion einen Neustart will.
Es spricht für Knöchel, dass er nicht an seinem Posten klebt. Mit dem designierten Nachfolger Thomas Lippmann kann der Neuanfang gelingen. Nun ist Tatkraft gefragt: Nach dem Absturz bei der Landtagswahl 2016 hat sich die Partei lange mit sich selbst beschäftigt. Jetzt muss sie sich endlich wieder den Wählern zuwenden, die sich abgewendet haben.