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Mittelalter Quedlinburg würdigt Heinrich I.

Sachsen-Anhalt setzt 2019 aufs Mittelalter. In Quedlinburg und Magdeburg sollen zwei Sonderausstellungen Touristen ins Bundesand locken.

22.10.2018, 09:57

Magdeburg (dpa) l Im kommenden Jahr sollen zwei neue Ausstellungen in Sachsen-Anhalt das Leben im Mittelalter beleuchten. In Quedlinburg sei vom 19. Mai 2019 an eine Doppel-Schau im Schlossmuseum und in der Stiftskirche St. Servatius zu sehen, sagte die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Sachsen-Anhalt, Bärbel Schön, in Magdeburg. Die beiden Ausstellungskapitel stehen unter dem Motto "919 – Plötzlich König – Heinrich I. in Quedlinburg" sowie "Am Anfang war das Grab". Ab dem 2. September 2019 folgt die zweite große Sonderschau zum Mittelalter mit dem Titel "Faszination Stadt". Beide Schauen verlaufen entlang der Touristenroute "Straße der Romanik".

Auf dem Schlossberg in Quedlinburg drehe sich 2019 alles um Heinrich I., erklärte die Kuratorin des Ausstellungsteils im Schlossmuseum, Sabine Ullrich. Im Jahr 2019 jährt sich zum 1100. Mal seine Erhebung zum König. Die Schau rücke anhand ausgewählter Exponate seinen langen Weg zum Thron in den Fokus. In drei Räumen sollen unter anderem bedeutende Urkunden sowie eine wertvolle Gewandspange aus Gold zu sehen sein. Diese sogenannte Scheibenfibel sei nur sehr selten für ein breites Publikum zugänglich, sagte Ullrich. Zudem gebe es ein lebendiges Buch, in dem anhand von Grafiken und Animationen die Geschichte von Heinrich I. erzählt werde.

Mit dem zweiten Teil "Am Anfang war das Grab" setze die Evangelische Kirchengemeinde das Thema um Heinrich I. fort, hieß es. In der neben dem Schlossmuseum liegenden Stiftskirche werde vor allem der Tod des Königs behandelt. Die Ausstellungsteile sind an beiden Standorten zeitgleich bis zum 2. Februar 2020 zu sehen. Zudem gebe es entlang der "Straße der Romanik" mehrere Korrespondenzorte, unter anderem im Halberstädter Dom oder in Merseburg.

In der zweiten großen Sonderausstellung gehe es in Magdeburg um die "Faszination Stadt", sagte Schön. Im Kulturhistorischen Museum sollen nach Veranstalterangaben mehr als 250 Exponate aus ganz Europa ausgestellt werden – darunter Gemälde, Skulpturen, Handschriften und Dokumente. Anhand der Stücke will die Schau den Erfindergeist und die Kreativität einer mittelalterlichen Stadt erlebbar machen. Die Sonderschau läuft ebenfalls bis zum 2. Februar 2020.

Die beiden Sonderausstellungen seien für ein breites Publikum interessant – vom Mittelalter-Spezialisten bis zur Schulklasse, sagte Schön. Zudem betteten sich die Schauen gut in die Tourismusroute "Straße der Romanik" ein. Die Ferienstraße schlängle sich quer durchs Land – entlang bedeutender Bauwerke aus dem Mittelalter, sagte die Geschäftsführerin des Tourismusverbands weiter.

Im vergangenen Jahr besuchten den Angaben zufolge 1,5 Millionen Menschen die Ferienstraße. Insgesamt umfasst sie 88 romanische Bauwerke – vom Unesco-Welterbe, dem Naumburger Dom, über die Stiftskirche in der Harzstadt Gernrode bis zum Benediktinerinnenkloster im nördlich gelegenen Arendsee. Die "Straße der Romanik" zählt nach eigenen Angaben zu den zehn wichtigsten Ferienstraßen in Deutschland. Ein Großteil der Touristenroute wird vom Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter getragen.