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Mühlrose: Archäologen finden Bronzezeitspuren

11.07.2019, 16:32

Dresden/Schleife (dpa/sn) - Bei Grabungen am künftigen Standort des umzusiedelnden Dorfes Mühlrose nördlich von Schleife (Landkreis Görlitz) haben Archäologen bis in die Bronzezeit reichende Spuren gefunden. Neben einem einzelnen Urnengrab aus der Zeit um 1000 vor Chr. entdeckten sie auf einer Fläche nahe dem heutigen Friedhof eine Siedlungsstelle, wie das Landesamt für Archäologie (LfA) in Dresden am Donnerstag mitteilte. Auf dem insgesamt zwölf Hektar großen Areal wurden über 400 Einzelbefunde aus verschiedenen Zeiten gesichert.

Nach Angaben der Behörde siedelten Menschen am Ende der Bronzezeit um 800 vor Chr. dort und dann in der Römischen Kaiserzeit im Jahr 200. Damals seien mindestens sieben Grubenhäuser und wohl auch längere Pfostenbauten angelegt worden. Überreste von 100 Rennöfen, einer speziellen Vorrichtung aus Ton zur Gewinnung von Eisen aus Eisenerz, wiesen auf Eisengewinnung in großem Stil hin. Inklusive eines Grubenhauses zeuge das von einem frühen Industriestandort in der Oberlausitz.

Das Dorf Mühlrose soll bis Ende 2024 in die Nachbargemeinde Schleife umziehen. Betroffen sind rund 200 Einwohner. Mit ihrer Umsiedlung wird der Weg frei für die Erweiterung des Braunkohletagebaus Nochten durch die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG).