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Nahverkehr Sachsen-Anhalt gibt Gas bei neuen Buslinien

Busse im Takt und mit Wlan: Sachsen-Anhalt will sein Landesbusnetz aufrüsten. Profitieren sollen vor allem Altmark, Magdeburg und Harz.

Von Jens Schmidt 10.09.2019, 01:01

Magdeburg l Seit 1990 wurden in Sachsen-Anhalt 51 Bahnlinien aufgegeben. Betroffen sind vor allem dünner besiedelte Regionen. Ob Kalbe–Beetzendorf oder Salzwedel–Geestgottberg: Da zu wenige einstiegen, bestellte das Land die Fahrten ab. Pendler mussten auf Busse umsteigen. Die sind billiger. Ein Zug schlägt mit 12 bis 15 Euro Betriebskosten je Kilometer zu Buche. Das lohnt sich erst, wenn viele mitfahren. Beim Bus fallen nur 2 bis 3 Euro an.

Damit das Nahverkehrsnetz nicht zu weit aufreißt, hat Sachsen-Anhalt 2009 Landesbus-Linien installiert. Allerdings sind Busse bisher meist schlechter ausgelastet als Züge. Grund: Busse sind meist langsamer und bieten oft keine regelmäßigen Fahrten an. Das soll sich ändern. „Künftig fahren auch Landesbusse im Takt“, sagt Peter Panitz, Chef der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Nasa.

Erste Linien werden 2019, weitere 2020 aufgerüstet. Die Regionen Magdeburg, Altmark und Harz bekommen 76 zusätzliche Fahrten. Das Land will dazu zwei neue „Marken“ anbieten. Plus-Busse und Takt-Busse. Plus-Busse rollen werktags zwischen 6 und 20 Uhr stündlich. Takt-Busse fahren alle zwei Stunden.

Eine gänzlich neue Linie wird nächstes Jahr zwischen Salzwedel und Wolfsburg angeboten. 36 Fahrten stehen auf dem Plan. Die Offerte richtet sich vor allem an Pendler, die bei Volkswagen arbeiten. Bislang mussten sie mit dem Bus erst nach Oebisfelde und dort in den Zug umsteigen. Künftig geht es direkt zum Werk. Sachsen-Anhalt will zudem alle Landesbusse mit drahtlosem Internet (WLAN) ausrüsten. „Sobald die EU-Fördergelder fließen, beginnt der Einbau“, sagt Panitz. Sämtliche Linien steuern Bahnhöfe an und sind somit auch Zubringer für den Zug.

Was sagt der Fahrgastverband Pro Bahn? „Wir haben nichts gegen Busse, wenn sie gut mit der Bahn verknüpft sind“, sagt Bundessprecher Karl-Peter Naumann. „Doch wir brauchen auch eine gute Flächenbahn. Und damit hapert es.“

Hier der Kommentar zum Thema.